zum Hauptinhalt

Sport: Raketen mit kleinen Antriebsschwierigkeiten Erfolge in den leichten Klassen Motor-Boxer besiegen

Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam gewinnen gegen VolleyStars Thüringen mit 3:1 Nordhausen mit 11:10

Stand:

Freude, Unruhe und Ärger – die Palette an Emotionen, die sich auf dem Gesicht von Alberto Salomoni abzeichneten, spiegelten genau das wider, was sich auf dem Feld abspielte: Klare Führungen wurden durch leichte Fehler und Konzentrationsschwächen verspielt und eine eigentlich eindeutige Partie mit unnötig viel Spannung aufgeladen. Doch letztlich konnten sich die Volleyballerinnen des SC Potsdam am vergangenen Samstag mit einem 3:1 (25:23, 25:27, 25:19, 25:22)-Erfolg gegen die VolleyStars Thüringen durchsetzen.

„Wir haben uns mit Suhl sehr schwer getan. Sie waren gut auf uns eingestellt und wir hatten Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen“, schätzte Salomoni den Auftritt seiner Mannschaft nach der Partie ein. Doch die Schwierigkeiten, die sein Team mit den Suhlerinnen hatte, führt Salomoni zu 50 Prozent auf deren Qualitäten und 50 Prozent auf die eigenen Fehler zurück.

„Wenn das Spiel flüssig ist, gehen wir ab wie die Raketen, wenn das Spiel aber unruhig ist, werden wir nervös“, meinte der 48-Jährige. Dies habe sich im Abschlusstraining am Freitag schon abgezeichnet und auch im Spiel gegen das VolleyStars Thüringen war die Nervosität häufig zu spüren.

Beide Teams waren zu Beginn punktetechnisch auf Augenhöhe, doch ab der Mitte des ersten Satzes konnten sich die Potsdamerinnen absetzen und ihre Führung auf ein komfortables 21:17 ausbauen. Doch dann leisteten sich die Hausherrinnen zu viele einfache Fehler, konnten den ersten Satz jedoch mit 25:23 für sich entscheiden. Gleiches Schauspiel im zweiten Satz: Ab der Satzmitte setzten sich die Potsdamerinnen ab, ließen aber die Suhlerinnen wieder rankommen – dieses Mal sogar mit dem glücklicheren Ende für die Gäste (25:27). Dadurch wachgerüttelt ging das Team von Alberto Salomoni konzentrierter in den dritten Durchgang und konnte diesen mit 25:19 klar für sich entscheiden. Im vierten und letzten Satz des Tages bewies Alberto Salomoni dann das richtige Händchen für den Moment und rief seine Spielerinnen beim Stand von 3:10 zu einer Auszeit zusammen. Anscheinend fand er die richtigen Wort, denn nach einer Aufholjagd gingen die Potsdamerinnen mit 13:12 in Führung. Diesen Schwung wussten sie dann auch gleich zu nutzen und bei 24:18 schien der Ausgang klar, doch erst mit dem fünften Matchball setzte Jessica Rivero, die mit 18 Punkten großen Anteil am Erfolg ihrer Mannschaft hatte, den Schlusspunkt hinter eine Partie, die unnötig viel Spannung enthielt. „Das war nicht unsere beste Leistung, aber auch solche Spiele musst du gewinnen“, resümierte Salomoni.

SCP: Carraro, Rühl, Kvapilová, Cutuk, Gründing, Engel, Radosova, Sainz, Montano, Rivero, Radzuweit (o.E.), Dreblow (o.E.) Chantal Willers

Die Babelsberger Motor-Boxer haben ihren ersten von drei Bundesliga-Heimkämpfen in dieser Saison gewonnen. In sieben hochklassigen, schnellen Kämpfen besiegten sie den Nordhäuser SV knapp mit 11:10. Motor-Trainer Ralph Mantau war mit dem Tempo und der Stimmung im Toyota-Autohaus zufrieden, „im einen oder anderen Kampf war aber noch mehr rauszuholen“, sagte er.

Prägten in der letzten Saison zwei Faustkämpfer aus Litauen das Bild der Babelsberger Boxer mit, versuchten es am Samstag zwei Duos aus den Niederlanden und Weißrussland – mit unterschiedlichem Erfolg. Im Federgewicht (Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm) gewann der Niederländer Enrico La Cruz in seiner Auseinandersetzung mit Dias Kuzembaev die ersten beiden Punkte für die Babelsberger Boxer. Sein Landsmann Peter Mullenberg, Militärweltmeister 2014, zog im Halbschwergewicht (Klasse bis 82 Kilogramm) gegen Igor Teziew den Kürzeren.

Sein Heimdebüt gab am Samstag der aus Minsk (Weißrussland) stammende Yauheni Dauhaliavets. Der 23-jährige Student der Sportwissenschaften zeigte im Halbweltergewicht (Klasse bis 65 Kilogramm) gegen den vierfachen deutschen Meister Kastriot Sopa eine couragierte Leistung, hatte aber das Pech, von einem starken und jederzeit auf der Höhe befindlichen Gegner seine Grenzen aufgezeigt zu bekommen. Mantau war trotz der Niederlage „sehr zufrieden. Er hat sehr gut geboxt, mit Linie und Plan.“

Dauhaliavets’ Landsmann, der ebenfalls in der Zwei-Millionen-Metropole beheimatete Studentenweltmeister Sergej Korneev – er studiert nach erfolgreichem Sportstudium jetzt Jura – unterlag ebenfalls. In einem von Schnelligkeit geprägten Kampf der beiden Superschweren (Klasse über 91 Kilogramm) hielt Vladimir Ivanov (Russland) den etwas kleineren Korneev oft erfolgreich auf Distanz.

Den Weg nach Potsdam fanden die beiden weißrussischen Faustkämpfer über Zakhid Mekhtiv, der auch einst für Motor Babelsberg boxte und mit dem Team in der Saison 2005/2006 Zweitliga-Meister wurde. Jetzt kümmert sich Mekhtiv um die beiden Boxer, dolmetscht und ist das Bindeglied zu Trainer Mantau. Mit Ausnahme des Rückkampfes beim BSK Seelze am 29. November, an dem die beiden Belorussen beim weißrussischen Pokal als Mitglieder ihrer Nationalmannschaft antreten müssen, sind sie für die Bundesliga fest eingeplant. Am Sonntag morgen flogen sie zurück nach Minsk.

Korneevs Niederlage änderte am Erfolg der Motor-Staffel, die schon vor dem sechsten von insgesamt sieben Kämpfen uneinholbar in Führung lag, nichts mehr. In den ersten vier Begegnungen gewannen sie viermal, wobei der Erfolg von Philipp Nsingi im Weltergewicht (Klasse bis 69 Kilogramm) gegen Cihan Calik zumindest umstritten war. Die Proteste der mit zahlreichen Bussen angereisten Nordhäuser Fans, die ihre Mannschaft fast noch lautstärker unterstützten als die heimischen Motor-Anhänger, waren unüberhörbar.

Einer, der gern dabei gewesen wäre, musste passen: Beim deutschen Meister Atdhe Gashi (Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm) musste ein Cut am Auge genäht werden, sein Einsatz beim nächsten Heimkampf am Samstag gegen Seelze ist fraglich. SE/ihö

Ergebnisse (Motor zuerst, Sieger fett): bis 54 kg: La Cruz - Kuzembaev n.P., bis 61 kg: El-Hag - Tatai n.P., Dauhaliavets - Sopa n.P., Nsingi - Calik n.P., Attanjaoui - Bacskai, n.P., Mullenberg - Teziev n.P., Korneev - Ivanov n.P.

Chantal Willers

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })