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Neulich in der MENSA: Ran an den Hirschen!

Am Mittwoch gab es Hirsch. Mit Rosenkohl und Kartoffelkloß.

Stand:

Am Mittwoch gab es Hirsch. Mit Rosenkohl und Kartoffelkloß. Wer kann da schon Nein sagen? Doch viele begnügten sich mit den trockenen Hühnerbeinen oder der fleischlustlosen Linsenbolognese. Warum eigentlich? Nun gut, wir haben Jahresanfang, da sind nicht nur die Fitness-Studios voller als sonst. Die guten Vorsätze für das neue Jahr sind noch ganz frisch, und dann schlägt sich schon nieder, was uns die Ernährungsforscher fortwährend ans Herz legen. Kein rotes Fleisch, besser Geflügel und noch besser ohne Fleisch, Hülsenfrüchte sind ja eh der gesunde Eiweißhammer. Das ist gut fürs Herz und den Darm, so geht man federnden Schrittes in ein gesundes und vitales neues Jahr. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man sich so einen hübschen Hirschen nicht auf dem Teller vorstellen mag. Das ist kein anonymes Nummerntier aus der Massenhaltung, kein federloses Hühnchen oder wundgescheuertes Schwein, sondern eine ganz reale Figur aus unserer Natur. Das ist vielleicht so wie mit dem Kaninchenbraten, der den Kindern im Andenken an ihr kuscheliges Haustier so gar nicht schmecken mag, wohingegen ein anonymes Schnitzel immer schnell verputzt ist. Und dabei verhält es sich doch gerade andersherum. Denn wen sollte man am ehesten essen, die geschundenen Viecher aus den verkackten Legebatterien, die mit Antibiotika vollgepumpt ihrem Ende entgegensiechen oder den stolzen Hirschen, der glücklich durch ein freies Leben gegangen ist und dann ganz unerwartet dem Jäger vor die Flinte lief. Die Jägerzunft war es auch, die kürzlich darauf hinwies, dass Wildfleisch das natürlichste und nachhaltigste Fleisch überhaupt ist. Also, ran an den Hirschen! Wenn nun nur nicht herauskommt, dass auch das Damwild mittlerweile aus engen Zuchtgehegen stammt und mit dioxinverseuchtem Billigfutter gemästet wird. W. Kotti

W. Kotti

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