Landeshauptstadt: Raser nicht zu ermitteln
Messfehler: Ein Fahrer, der beim Blitzermarathon mit Tempo 150 erwischt wurde, bleibt straffrei
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Es ist kaum zu glauben: Ein unbekannter Raser, der beim bundesweiten Blitzer-Marathon vor zwei Wochen mit Tempo 150 auf der Nuthestraße geblitzt worden ist, muss nicht mit einer Strafe rechnen. Das räumte Polizeisprecher Axel Schugardt am Donnerstag gegenüber den PNN ein. Auf Anfrage sagte er, die an dem Tag gemachte Messung sei nicht auswertbar gewesen. Daher sei es auch nicht möglich gewesen, den Fahrer oder die Fahrerin des Wagens zu identifizieren.
Für die Geschwindigkeitsüberwachung sei das Messgerät Poli-Scan-Speed des Herstellers Vitronic zum Einsatz gekommen, hieß es weiter – dieses ermittelt das Tempo mittels Lasertechnologie. „Ein Grund dafür ist nicht zu ermitteln, da die Prüfprogramme uns lediglich anzeigen, ob ein Messwert auswertbar ist oder eben nicht“, so Schugardt.
Wie berichtet war während des bundesweit groß angekündigten Blitzermarathons auf der Nuthestraße ein Auto mit 150 Kilometern pro Stunde geblitzt worden – obwohl nur Tempo 60 erlaubt war. Kein anderer Fahrer im Land Brandenburg habe an diesem Tag derartig die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen missachtet, hieß es damals. Doch konkretere Angaben – etwa zum Wagentyp oder zum Zeitpunkt der Kontrolle – konnte die Polizei schon vor zwei Wochen nicht machen. Der oder die Raserin hätte laut Bußgeldkatalog mit mindestens 600 Euro, vier Punkten und drei Monaten Fahrverbot rechnen müssen.
Mit dem Blitzer-Marathon hatte die Polizei Autofahrer sensibilisieren wollen, sich an Tempobegrenzungen zu halten. In der Region Potsdam waren an dem Tag nur 2,3 Prozent der kontrollierten Wagen zu schnell unterwegs. An normalen Tagen, ohne Ankündigung der Kontrollen, liege die Quote bei neun Prozent, so die Polizei. Insofern habe die Zahl der Raser während der Aktion gegenüber vergleichbaren Tagen spürbar abgenommen. „Das war ein voller Erfolg, vor allem weil es uns gelungen ist, mit den Verkehrssündern ins Gespräch zu kommen“, hatte ein Polizeisprecher verkündet. Im Fall des Rasers auf der Nuthestraße kam nicht einmal ein Gespräch zustande. HK
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