Sport: Rathenow will wieder rauf
Fußball-Verbandsliga-Spitzenreiter FSV Optik geht mit starker Truppe den Oberliga-Wiederaufstieg an
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Aufbruchstimmung in Rathenow. Im Stadion „Vogelgesang“ hat der FSV Optik seit Mitte November letzten Jahres ein neues, schmuckes Vereinsheim zu stehen. Außerdem erhielt er einen neuen Kunstrasen, und auf dem Rasen des Hauptplatzes soll ab Sommer wieder der Oberliga-Fußball rollen. Die Zeichen für den Wiederaufstieg stehen günstig: Die Rathenower führen in der Verbandsliga mit vier Punkten Vorsprung vorm ärgsten Verfolger SV Falkensee/Finkenkrug, bei dem sie im November durch ein 2:0 drei wichtige Punkte entführten.
„Natürlich wollen wir wieder rauf. Wir wollen bis zum letzten Spieltag in der Tabelle oben stehen“, sagt Ingo Kahlisch, dessen Team zum Rückrundenstart am kommenden Samstag den Tabellendritten SV Babelsberg 03 II empfängt. Der 50-jährige Potsdamer ist bereits seit 1988 Trainer des Vereins, mittlerweile auch sein Geschäftsführer, und weiß, wohin er seine Mannschaft bringen will. Seit dem Gewinn der Verbandsliga-Meisterschaft 1992 spielten die Rathenower 13 Jahre lang höherklassig. 1994 gehörte Optik zu den Gründungsmitgliedern der NOFV- Regionalliga, in der sich die finanziell keineswegs auf Rosen gebetteten Havelländer zwei Jahre lang hielten, ehe sie ab 1996 wieder in der Oberliga acht Spielzeiten lang erfolgreich dem weiteren Abstieg trotzten. 2005 aber war es doch soweit: Der FSV rutschte in die Verbandsliga, in der im folgenden Sommer – als Rathenow 100 Jahre Fußball in der Optiker-Stadt feierte – mit Tabellenplatz drei der sofortige Wiederaufstieg misslang.
Nun aber soll es gelingen. Ingo Kahlisch, der in Rathenow ein Sportgeschäft besitzt, fast täglich zwischen seinem Wohnort Grube und seiner Arbeitsstätte pendelt und in der Vergangenheit stets Angebote anderer Vereine ablehnte, hat für das Unternehmen Oberliga eine erfolgverheißende Truppe beisammen. Die ist mit einem Durchschnittsalter von 21,7 Jahren noch jung und gleichwohl mit Spielern gespickt, die eine gute Fußball-Ausbildung genossen. Matthias Keller war mal U15-Nationalspieler und kickte ebenso wie Christian Kienle einst in den Nachwuchsmannschaften von Hertha BSC. Patrick Scholz spielte für den VfL Wolfsburg in der A-Jugend und der Regionalliga, ehe er zu Optik kam, Matthias Lettow wurde beim FC Energie Cottbus groß und erwarb ebenso wie sein Bruder Thomas weitere Erfahrung beim SV Babelsberg 03, Torwart Gökhan Aydin durchlief den Nachwuchs Tennis Borussia Berlins, Neuzugang Ekin Gündogdu (Yesilyurt Berlin, Berliner AK) und Rückkehrer Kadir Yilmaz (Tennis Borussia, Yesilyurt) haben ebenfalls schon Oberliga-Erfahrung. „Das ist die beste Rathenower Mannschaft seit unserem Regionalliga-Abstieg“, sagt Ingo Kahlisch, der alles andere als ein Sprüche-Klopfer ist und immer wieder junge Spieler dazu befähigen vermag, ihr Potenzial besser auszuschöpfen.
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