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ATLAS: Rätselhafte CDU

Guido Berg hat genug gehört, um von einer rassistischen Tat auszugehen

Stand:

Bis die Ermittlungen zur Gewalttat an Ermyas M. abgeschlossen sind, vergehen Wochen. Puristen der Rechtstheorie könnten sich mit Stellungnahmen sogar bis zu einem rechtskräftigen Gerichtsurteil zurückhalten. Bis es soweit ist, können Jahre vergehen. So lange kann die Gesellschaft nicht warten. Sie muss jetzt diskutieren, jetzt werten, es ist ihr unmittelbares Bedürfnis. Wer Opfern und Angehörigen Mitgefühl ausdrücken will, der muss es jetzt tun. Wer aber jetzt handelt, wertet, debattiert, orientiert sich an dem, was bis jetzt als gesicherte Erkenntnis gelten kann. Sicher ist, das beweist der Mailboxmitschnitt, den sich jeder auf der Internetseite www.internetwache.brandenburg.de anhören kann, dass die Täter ihr Opfer mit dem Wort „Nigger“ beschimpften. Wie aber ist weißer Rassismus gegen Menschen mit dunkler Hautfarbe kürzer, schmerzender und unmissverständlicher auszudrücken, als mit dem Wort „Nigger“? Wie sind rassistischer Motive durch die Täter besser dokumentierbar, als durch unwissentliches Produzieren eines Wortlautmitschnittes unter Verwendung dieses Schimpfwortes direkt am Tatort? Angesichts dieser Indizien jetzt von einer „von Rassismus geprägten Gewalttat“ zu sprechen, drängt sich zwingend auf. Die Position der CDU-Fraktion, die dies ablehnt, bleibt daher völlig rätselhaft.

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