Von Henner Mallwitz: Rauchende Köpfe an den Tischen
Das Potsdamer Weihnachts-Schachturnier erlebt seine 33. Auflage
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Sizilianische Eröffnung und Rochade, Remis und Matt: Zwischen den Feiertagen wird Potsdam einmal mehr zum Eldorado der Denksportler. Zum nunmehr 33. Mal findet vom 27. bis 30. Dezember das Potsdamer Weihnachts-Schachturnier statt, und in mittlerweile bewährter Form wird es vom SC Empor und dem USV Potsdam auf die Beine gestellt. Wie sehr sich das alljährliche Schach-Event im Sportkalender der Stadt etabliert hat, zeigt die diesjährige Auflage in besonderer Weise: Bereits jetzt ist das Turnier ausgebucht – und namhafte Schachspieler werden sich in der Mensa der Fachhochschule an der Pappelallee ein Stelldichein geben.
„Wir hatten die Teilnehmerzahl aus Platzgründen auf hundert Personen beschränken müssen“, sagt Thomas Heinze vom veranstaltenden USV Potsdam. „Um zehn haben wir sie inzwischen nochmal aufgestockt, da erfahrungsgemäß kurz vor Ultimo immer noch der ein oder andere Spieler absagt.“ Wie in den vergangenen Jahren auch wird das diesjährige Turnier im Schweizer System über sieben Runden gespielt – an den ersten drei Tagen je zwei, eine letzte am Abschlusstag.
Auch in diesem Jahr wollen die Veranstalter kein Großmeister-Turnier auf die Beine stellen, sondern den Spielern der Region einen Raum geben. Allerdings finden sich darunter auch einige „Hochkaräter“. Wie etwa der einzige Internationale Meister Ralf Schöne. Der dürfte dann auch favorisiert ins Rennen gehen und hat zudem einen gewissen Heimbonus. Mehrere Jahre spielte der gebürtige Potsdamer beim SC Empor und geht inzwischen für den SV Marzahna ans Brett.
Am Start sind aber auch mehrere Meister des internationalen Schachverbandes FIDE, zu denen unter anderem Schönes Lebensgefährtin Heike Germann gehört. Aber auch Peter Welz von Empor Potsdam, Klaus Zschäbitz von der BSG 1827 Eckbauer, Hans Georg Müller vom SF Wadgassen/Differten oder Werner Reichenbach vom Schachclub Schwante haben als FIDE-Meister ihr Kommen zugesagt und werden dem Turnier sicherlich eine besondere Würze geben. Mit Erhard Bernhöft vom Potsdamer SV Mitte geht außerdem ein „Schach-Urgestein“ ans Brett: Der 75-Jährige nahm vor kurzem an der 18. Senioren-WM in Bad Zwischenahn teil und belegte einen Platz im Mittelfeld. Für Bernhöft war es die zwölfte WM-Teilnahme. Diesmal wurde er zweitbester Brandenburger hinter Dieter Jahr aus Schwedt.
„Besonders erfreulich ist aber auch, dass wir in diesem Jahr bedeutend mehr Frau dabei haben“, sagt Thomas Heinze. „Im vergangenen Jahr nahm nur eine Spielerin teil, diesmal sind es zehn.“ Die Mühen nach den Weihnachtstagen werden auch belohnt: Der Sieger des Turniers kann sich über 225 Euro freuen. Die Preise sind anschließend gestaffelt, so dass der Zehnte immerhin noch 50 Euro einstecken kann. Zudem gibt es Sonderpreise für den besten Jugendlichen, die beste Teilnehmerin und den besten Senior. Der beste Spieler eines Potsdamer Vereins qualifiziert sich zudem für die Brandenburger Einzelmeisterschaft.
www.weihnachtsturnier.de
Henner Mallwitz
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