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Von Michael Meyer: Rauhe liebäugelt wieder mit Zweierkajak

Potsdams Weltmeister will es mit Jonas Ems versuchen und sprintet jetzt in Magdeburg und Norrköping

Stand:

Vom Zweier in den Einer – und wieder auch in den Zweier? Ronald Rauhe vom Kanu-Club Potsdam des OSC war gemeinsam mit seinem Klubkameraden Tim Wieskötter im Zweierkajak über 500 Meter acht Jahre lang international das Maß aller Dinge, ehe das IOC 2009 die 500 Meter aus dem olympischen Programm strich und dafür die 200 Meter olympisch machte. Nun sprintet Rauhe solo ebenso erfolgreich. Er wurde im vergangenen Jahr zum insgesamt sechsten Mal K1-Weltmeister über die 200 Meter, ist in diesem Jahr erneut nationale Spitze und verteidigte diese am Wochenende mit seinem Sieg beim Weltcup in Duisburg. Damit wird der 28-Jährige auch in dieser Saison für Deutschland bei den Europameisterschaften Anfang Juli im spanischen Trasona und Weltmeisterschaften Mitte August in Poznan im Einer sprinten.

Und möglicherweise auch im Zweierkajak, denn derzeit überlegen Rauhe und sein stärkster nationaler Konkurrent, Jonas Ems aus Essen, sich zusammen im K2 über 200 Meter zu probieren. Nachdem am Wochenende in Duisburg Sören Schust und Torsten Lubisch aus Magdeburg und Berlin mit Platz acht des B-Endlaufes den Erwartungen im K2-Sprint nicht gerecht werden konnten, sucht der Deutsche Kanu-Verband nach einem neuen Boot für die internationalen Höhepunkte. Rauhe/Ems heißt eine der Überlegungen. „Wir haben bislang noch nie gemeinsam in einem Boot gesessen, sind aber beide der Meinung, dass wir es mal versuchen sollten“, sagt Rauhe. Den Weltcup-Sprint hatte er hauchdünn vor Ems gewonnen, worüber er „nach all der Anspannung davor sehr froh und erleichtert war“, so der Potsdamer. „Ob es zusammenpasst, müssen wir sehen, denn Jonas ist ein ganz anderer Sprint-Typ als ich. Er paddelt mehr lang und kraftvoll, ich eher explosiv mit hoher Frequenz. Was aber trotzdem klappen kann, denn mit Tim war ich ja jahrelang auch sehr erfolgreich.“

Am heutigen Mittwoch will Ronald Rauhe erst einmal beim Sprintcup der Kanuten in Magdeburg als Titelverteidiger der Konkurrenz das Heck zeigen. Jonas Ems wird wegen einer Klausur für sein Fachabitur fehlen, doch die Rennen werden international sein durch Australiens beste Paddler, die auch beim Potsdamer Kanalsprint am 10. Juli antreten wollen. Und am Samstag werden Klubkameradin Fanny Fischer und Rauhe erstmals mitten im schwedischen Norrköping die Paddel schwingen – beim ersten dort stattfindenden Norrköping-Sprint.

„Das geht auf einen Vortrag von mir im Winter in Stockhom zurück“, erzählt Ronald Rauhe. „Ich habe damals vor dem schwedischen Kanuverband über das spezielle Training für die 200 Meter gesprochen, ohne natürlich Geheimnisse zu verraten.“ Und beimThema Marketing habe er anhand des Potsdamer Kanalsprints berichtet, wie man das Paddeln den Leuten wirkungsvoll nahbringen könne. „Daraufhin gibt es jetzt mitten im Stadtzentrum Norrköpings einen ersten Sprint-Wettbewerb, zu dem wir eingeladen wurden“, so der Potsdamer. „Was uns sehr freut, denn es ist doch schön für uns Kanuten, wenn es immer mehr solche Events gibt.“

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