Landeshauptstadt: Razzia in Potsdamer Bar der Hells Angels

Innenstadt - Die Polizei setzt die in Potsdam ansässige Rockerszene weiter unter Druck. Gestern Vormittag durchsuchten Polizisten die Bar des Rockerclubs Hells Angels, das „Route 81“ in der Charlottenstraße, sowie angrenzende Räumlichkeiten. „Wir haben dabei zahlreiche gefährliche Gegenstände gefunden“, sagte Polizeisprecherin Ingrid Schwarz. So stießen die Ermittler auf Axtstiele, eine Eisenstange, ein Gerät zum Versprühen von Tränengas und einen Hammer. „Das sind typische Objekte, die immer wieder auch als Waffen bei Auseinandersetzungen unter Rockerbanden verwendet werden“, sagte Polizeisprecherin Schwarz.

Die Durchsuchung hatte sich seit dem Frühjahr angekündigt. Anlass waren Beobachtungen von Ermittlern Ende März, die zwölf Rocker vor dem Clubhaus gesehen hatten – allesamt mit Baseballschläger in ihren Händen. Die Gruppe verschwand damals in unbekannte Richtung, bei ihrer Rückkehr fand die Polizei bei den Männern unter anderem eine Machete. Danach war die Polizei beim Potsdamer Amtsgericht mit einem Antrag auf Durchsuchung der „Route 81“-Bar allerdings zunächst gescheitert. „Dagegen wurde beim Oberlandesgericht erfolgreich Beschwerde eingelegt“, sagte Sprecherin Schwarz gestern. Die Razzia habe zur Gefahrenabwehr stattgefunden und sei trotz der Anwesenheit von Clubmitgliedern störungsfrei abgelaufen.

Zuletzt hatte die Potsdamer Polizei Ende Juni bei Kontrollen in der Rockerszene eine Axt, Messer und andere gefährliche Gegenstände konfisziert. In Potsdam sind die Rockerbanden „MC Gremium“ und „Hells Angels“ aktiv, dazu kommt für Letztere noch eine Unterstützergruppe. Den Clubs werden illegale Geschäfte mit Drogen und Waffen sowie Schutzgeld-Erpressung nachgesagt. HK