ATLAS: Reagiert
Ist es das Eingeständnis des Scheiterns unter dem Kostendruck? Im Potsdamer Klinikum sollen sich künftig Ehrenamtler um die Seele der Patienten kümmern, ihnen zuhören, mit ihnen reden, vorlesen, erklären.
Stand:
Ist es das Eingeständnis des Scheiterns unter dem Kostendruck? Im Potsdamer Klinikum sollen sich künftig Ehrenamtler um die Seele der Patienten kümmern, ihnen zuhören, mit ihnen reden, vorlesen, erklären. Normalerweise alltägliche Aufgaben für Schwestern und Ärzte, könnte man meinen. Doch dafür scheint keine Zeit mehr zu sein. Schade, denn die Menschlichkeit ist bei den Optimierungsprozessen – wie so häufig – auf der Strecke geblieben. Daher ist es nur richtig, dass die Pflegeleitung des Klinikums auf die angespannte Situation in der Branche reagiert und mit neuen Konzepten versucht, einen angenehmen Patientenalltag in Krankenhäusern zu erreichen. Eines darf aber nicht vergessen werden: Die „Grünen Damen und Herren“, wie sie genannt werden, müssen ein Zusatzangebot bleiben. Sie dürfen keine pflegerischen Aufgaben übernehmen. Selbst wenn das derzeit als vereinbart gilt, sollte es ständig überprüft werden. Denn schnell wird ein ehrenamtliches Zusatzangebot zur Selbstverständlichkeit, ohne die es sich kaum noch überleben lässt. So weit wie bei Subventionen und Wehrersatzdiensten, ohne die das System kaum noch funktionieren, darf es im Krankenhaus nicht kommen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: