zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Reaktor des Hahn-Meitner-Instituts zu besichtigen

In Potsdam laden die Institute auf dem Telegrafenberg am kommenden Sonnabend zur 6. Langen Nacht der Wissenschaften

Stand:

Potsdam/Berlin - Einen Blick auf den Forschungsreaktor unmittelbar an ihrer Stadtgrenze können die Potsdamer zur 6. Langen Nacht der Wissenschaften werfen: Am kommenden Sonnabend, dem 13. Mai, öffnet das Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung (HMI) in Berlin-Wannsee den Experimentierbereich rund um seinen Reaktor. „Für eine Nacht öffnen wir Orte, wo man sonst absolut nicht hinkommt“, kündigte HMI-Sprecher Paul Piwnicki gestern auf dem Telegrafenberg bei der Präsentation der Angebote für die laut Organisatoren „Klügste Nacht des Jahres“ an. Im vergangenen Jahr hatte das HMI seinen Reaktor nicht im Besichtigungsprogramm. Wie Sprecher Piwnicki erklärte, ist der Reaktor am Sonnabend abgeschaltet, wie dies turnusgemäß alle drei Wochen für eine Woche der Fall ist. Bezüglich des Strahlenschutzes sei der Besichtigungsbereich „freigemessen“, die Strahlenbelastung sei dort „vermutlich kleiner als in freier Natur“, so Piwnicki. Den Besuchern, die ihren Personalausweis benötigen, wird gezeigt, wie mittels Neutronen aus dem Reaktor herausgefunden werden kann, wie verschiedenste Stoffe aufgebaut sind. Weiterhin wird demonstriert, wie mit schnellen Teilchen aus dem HMI-Teilchenbeschleuniger Augentumore beschossen werden. Zudem demonstriert das HMI, wie Forscher Metalle so aufschäumen können, dass sie auf dem Wasser schwimmen. Für Jugendliche öffnet ein Schülerlabor, für die Jüngsten eine Kinderoase, wo ein Wissenschaftler laut Piwnicki erklärt, „was er den ganzen Tag über so macht“.

In Potsdam sind es die Institute auf dem Telegrafenberg, die sich für die Besucher öffnen. Das Alfred-Wegner-Institut für Polar- und Meeresforschung berichtet in Vorträgen von der Forschung auf der Neumayer-Station in der Antarktis und vom Dauerfrostboden in Sibirien. Besuchern wird die Messung von „Dreckpartikeln“ (Aerosolen) in der Luft per Laser vorgestellt. Unter dem Mikroskop können sie Pollen und Käfer aus Sibirien betrachten. Ein nachgestelltes Feldlager simuliert die Arbeitsbedingungen der Polarforscher.

Das Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP) lädt in den Einsteinturm, in dem mit einem Sonnenteleskop das Zentralgestirn unseres Planetensystems untersucht wird. Wie Forscher Jürgen Rendtel sagte, wird den Besuchern der elfjährige Sonnenflecken-Zyklus der Sonne erklärt, ebenso gibt es Informationen über das neue Sonnenteleskop „Gregor“ auf Teneriffa.

Über sein Tsunami-Frühwarnsystem für den Indischen Ozean informiert das GeoForschungsZentrum (GFZ) in Vorträgen jeweils ab 17, 18.30, 20 und 21.30 Uhr. Zudem kann jeder sein „Erdbebendiplom“ machen, Vulkane rauchen lassen und Drücke erzeugen wie im Erdkern.

Zu Vorträgen zum Klimawandel jeweils zur vollen Stunde zwischen 18 und 24 Uhr lädt das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Ab 18.30 Uhr wird stündlich im Michelson-Keller (Eingang Ostturm) das historische Michelson-Experiment wiederholt. Es gilt als Beweis für das ,,Gesetz von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit im leeren Raum". Experimente 19, 21 und 23 Uhr zeigen, wie Meereszirkulationen entstehen. Zudem ist ein 100 Meter langer Bohrkern aus dem Vulkansee Lago di Monticchio zusehen, an dem Forscher die Klimaentwicklung untersuchen. Um 18.30 Uhr startet im Michelson-Haus des PIK das Online-Quiz „Mission Blue Planet“, einer vom Bundesumweltministerium geförderten Klimaschutzkampagne. Jugendliche können sich unter www.mission-blue-planet.de in Sachen Klimaschutz messen und informieren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })