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Sport: Reales 3:0

Turbine Potsdam gewann dank der überragenden Bianca Schmidt gegen die SG Essen-Schönebeck

Stand:

Verdient, aber nicht so dominant wie es das Ergebnis vermuten lässt, gewann der 1. FFC Turbine Potsdam am Sonntag im Karl-Liebknecht-Stadion vor 913 Zuschauern mit 3:0 (1:0) gegen die spielerisch ansprechende Mannschaft der SG Essen-Schönebeck.

Den Potsdamer Erfolg sah auch Gäste-Trainer Ralf Agolli als gerecht an, wenngleich er mit seiner Überlegung, dass ein möglicher Ausgleichstreffer in der zweiten Hälfte das Spiel hätte kippen können, durchaus Recht hatte. „Das ist alles hypothetisch“, wandte der naturgemäß bodenständige und nicht zu „Was wäre wenn“-Gedankenspielen neigende Potsdamer Chef Bernd Schröder dazu ein. Denn natürlich hätte ein möglicher Ausgleichstreffer in der 67. Minute, als Essens Isabelle Linden nach schöner Einzelleistung die Latte traf, dem Spiel eine andere Wendung geben können. Doch genauso gut hätte Bianca Schmidt sechs Minuten früher das 2:0 markieren können, als sie nach einer Flanke Anja Mittags mit ihrem Kopfball aus sieben Metern ebenfalls nur die Latte traf.

Halten wir uns also an die harte Wirklichkeit. Und in der begann Turbine couragiert. Schon in den ersten drei Spielminuten erarbeiteten sich die furios startenden Gastgeberinnern vier aussichtsreiche Chancen durch Jennifer Zietz (1.), Jessica Wich (2./3.) und Aferdita Kameraj (3.). Da der Ball den Weg ins Netz nicht fand, entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit Vorteilen für Turbine. Vor den Augen der Assistenz-Trainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft Ulrike Ballweg überragte beim FFC vor allem Bianca Schmidt. Aufgrund ihrer Einsatzfreude und der guten Ballbehauptung lobte Ulrike Ballweg die omnipräsente Stürmerin schon zur Halbzeit: „Sie ist gut drauf und hat vor allem technisch an sich gearbeitet.“ Nicht zufällig holte Schmidt den Elfmeter zum 1:0 heraus, als sie mit dem Rücken zum Tor im Strafraum von Essens Inka Wesely zu Fall gebracht wurde. Jennifer Zietz verwandelte den Strafstoß sicher (25.).

Nach der Pause ließ Potsdam dem Gast mehr und mehr Raum. Da jedoch insbesondere Innenverteidigerin Aferdita Kameraj mit gutem Stellungsspiel die robuste SG-Angreiferin Charline Hartmann weitgehend ausschaltete und die Gäste in der Offensive wenig konsequent agierten, wurde es nur selten brenzlig.

Nichtsdestotrotz wirkte Turbine nicht wirklich souverän. Am Ende traf die nur vier Wochen nach ihrem Unterarmbruch in der 56. Minute eingewechselte Anja Mittag mit einem sehenswerten Schlenzer vom rechten Strafraumeck ins lange Eck (88.). Auf ihrem Weg zurück zu alter Stärke wird ihr der Treffer sicher helfen. Nach einem Konter über Leni Larsen Kaurin und Bianca Schmidt musste die ballgewandte Jessica Wich kurz vor dem Schlusspfiff dann nur noch zum 3:0-Endstand einschieben (90.). So konnte der wohlgesinnte Bernd Schröder nach der Partie verschmitzt in die Presserunde fragen: „Wann haben wir zu Hause denn schon einmal drei Treffer erzielt?“

Turbine Potsdam: Schumann; Schiewe, Brosius, Kameraj, Marxkord; I. Kerschowski, Zietz, Sainio (56. Mittag); Kaurin, Schmidt, Wich.

Benjamin Unger

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