ATLAS: Realistisch
In der Debatte um den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche macht immer wieder ein Argument die Runde. Das 100-Millionen-Euro-Vorhaben müsse komplett durchfinanziert sein, bevor es mit dem Bau losgehen könne, heißt es.
Stand:
In der Debatte um den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche macht immer wieder ein Argument die Runde. Das 100-Millionen-Euro-Vorhaben müsse komplett durchfinanziert sein, bevor es mit dem Bau losgehen könne, heißt es. Ohne Frage hätte kein Garnisonkirchen-Befürworter etwas gegen eine 100-Millionen-Euro-Spende einzuwenden. Die allerdings ist nicht zu erwarten und kein Fan der einzigartigen Barockkirche steckt deshalb den Kopf in den Sand. Bei solchen Spenden-Projekten ist eine abwartende Haltung vieler Spendewilliger eine ganz normale Sache. Viele wollen erst sehen, dass aus dem Projekt noch zu Lebzeiten etwas wird. Zumal klar ist, dass das Erleben des Emporwachsens des verloren geglaubten Baus neue Emotionen auslösen wird, die zu neuen Spenden führen werden. „Die erste Million ist immer die schwerste“, weiß der Volksmund – bei den ersten fünf Millionen Euro, die für den Baustart des 40 Millionen Euro kostenden Kirchenturmes gebraucht werden, verhält es sich zweifelsfrei ebenso. Daher wäre eine Realisierung des Vergleichsvorschlages des Unternehmers Niedner natürlich der Coup für die Kirche. Aber mehr als diese fünf Millionen Euro müssen beim Baustart nicht da sein. Die Tour in Etappen einzuteilen ist sinnvoll, realistisch und erlaubt.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: