Mohammeds SICHT: Rechte der Frau
Mohammed Al-Masri ist vor rund zwei Jahren aus seiner syrischen Heimatstadt Homs geflohen. Der 23-Jährige ist freier Mitarbeiter der Potsdamer Neueste Nachrichten und berichtet an dieser Stelle in loser Folge über sein neues Leben in Potsdam. Heute: die Rolle der Frau.
Stand:
Heute möchte ich über die Rolle der Frau in meiner Heimat Syrien und hier in Deutschland schreiben. In der Familie haben Frauen bei uns einen hohen Stellenwert. Sie treffen genauso die wichtigen Entscheidungen wie der Mann, und auch um die Kinder kümmern sich beide Eltern – wie hier in Deutschland. Anders als hier müssen Frauen aber schon wenige Wochen nach der Geburt wieder arbeiten. Meine Mutter zum Beispiel war in Homs lange Jahre Buchhalterin. Nach unserer Geburt waren meine Geschwister und ich erst bei meiner Tante und dann in der Kita. Auch mein Vater hat auf uns aufgepasst, wenn er nicht arbeiten musste. Er war in unserer Heimat Mechatroniker. Den Haushalt macht in Syrien allerdings eigentlich immer die Frau, nicht der Mann. Einen Job haben trotzdem die meisten Frauen, viele haben vorher an der Universität studiert. Sie arbeiten zum Beispiel in der Behörde, als Krankenschwester oder als Lehrerin. Frauen, die als Bauingenieurin, Zugfahrerin oder Mechatronikerin arbeiten, gibt es hingegen quasi keine. Hier in Deutschland ist das anders. Aber ich hoffe, dass sich das in meiner Heimat bald entwickelt und Frauen auch im Bereich der Arbeit mehr Rechte bekommen.
Mohammed Al-Masri
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