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Landeshauptstadt: Rechtsextremistenvorwurf gegen Klaar

Kampagne fordert neues Nutzungskonzept für Nikolaikirche / Klaar spricht von „infamer Lüge“

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Kampagne fordert neues Nutzungskonzept für Nikolaikirche / Klaar spricht von „infamer Lüge“ Die Kampagne gegen Wehrpflicht hat dem Vorsitzenden der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG), Max Klaar, vorgeworfen „rechtsextremistisches Gedankengut“ zu haben. Als Beweis führte Kampagnemitglied Wolfgang Rose gestern vor der Presse an, dass Max Klaars seit Anfang 2004 Vorsitzender des Bundes deutscher Soldaten (VdS) sei. Der VdS, der als Dachverband von Soldatenbünden, darunter der Waffen-SS, dient, sei „zumindest national-konservativ“, sagte Rose. Außerdem hätten sich bei der Überprüfung von Veröffentlichungen im VdS-Zentralorgan „Soldat im Volk“ durch den Verfassungsschutz „einzelne tatsächliche Anhaltspunkte für rechtsextremistisches Gedankengut“ ergeben. So habe die Bundeswehr nach revisionistischen Äußerungen des stellvertretenden Vorsitzenden der national-sozialistischen Partei der USA, Richard Tedor, in „Soldat im Volk“ angewiesen, dienstliche Kontakte zum BdS einzustellen und Bundeswehrangehörigen verboten, in Uniform an Veranstaltungen des Bundes teilzunehmen. Lutz Boede sagte, Klaar habe nach der Wende ein Deutschland in den Grenzen von 1937 gefordert. „Für mich hat Klaar ein rechtsextremistisches Weltbild.“ Klaar – dessen Verein über sechs Millionen Euro für den Wiederaufbau der Garnisonkirche gesammelt hat, die Herausgabe des Geldes jedoch an für die evangelische Kirche unannehmbare Bedingungen knüpft – wies diesen Vorwurf als „Unterstellung“ und „infame Lüge“ zurück. Der VdS-Vorsitzende bekräftigte, nichts von Tedors politischem Hintergrund gewusst zu haben. Er habe sich damals gegenüber den Lesern für den Artikel entschuldigt. Obwohl in dem Nutzungskonzept für den Wiederaufbau der Garnisonkirche die TPG überhaupt keine Erwähnung mehr findet, forderte Boede gestern von der evangelischen Kirche „ein neues Nutzungskonzept ohne Einfluss der TPG“. Die Kirche dürfe „nicht mit dem Geld von SS-Sympathisanten“ aufgebaut werden. Den 60. Jahrestag der Zerstörung der Kirche am 14. April zur Grundsteinlegung zu nutzen, entspreche „rechtsextremistischer Ideologie“. Dies bringe die Garnisonkirche in eine Opferrolle, „die ihr nicht zukommt“. Boede: „Die Garnisonkirche war eine Kirche der Täter.“ ERB

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