ATLAS: Reden
Michael Erbach über Marquardter Probleme
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Wie das halt so ist auf dem Dorf: Kein Fest ohne ordentliche Schlägerei. Das war am 2. Juli auch in Marquardt so. Im Suff wurde zugeschlagen. Natürlich kam die Polizei, war irgendwann wieder weg. Doch dann eskalierte das Ganze: die im Schloss Marquardt feiernde Hochzeitsgesellschaft wurde gleich zweimal brutal überfallen. Noch stehen die genauen Motive der Täter nicht fest. Doch die kriminelle Energie, die sich da entlud, war unglaublich, ist nicht hinnehmbar. Immerhin: Gut eine Woche nach dem schrecklichen Ereignis liegt jetzt eine Erklärung von Marquardter Bürgern vor, in der sie sich eindeutig von der Tat distanzieren, zugleich aber Kritik an den Medien und der Polizei üben. Gemeinsam solle man die Ermittlungsergebnisse abwarten, heißt es in der Erklärung. „Dann kann bewertet und entsprechende Vorsorge getroffen werden.“ Nun weiß aber niemand, wie lange sich die Ermittlungen hinziehen, ob und wann die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Daher sind nicht nur Worte, sondern Taten gefragt. Betroffene Hochzeitsgäste zum Gespräch einzuladen, wie in der Erklärung angekündigt, ist sehr löblich. Die Marquardter sollten aber auch mehr miteinander reden – vor allem mit denen, die offenbar nicht ins Bild einer harmonischen Dorfgemeinschaft passen, offenbar Probleme mit sich und ihrer Umwelt haben. Egal, ob sie zu den Tätern vom 2. Juli gehören oder nicht.
Michael Erbach
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