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Landeshauptstadt: Redezeit für Eisenhart-Schüler

Potsdamer wandten sich wegen gefährlicher Kreuzung an ZDF-Kindersendung

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Innenstadt - Tilman und seine beiden Freunde aus der Eisenhart-Schule haben ein Problem: Die Ampelkreuzung Kurfürstenstraße / Hebbelstraße an ihrer Schule ist zu gefährlich. „Wenn wir Grün haben, fahren die Autos trotzdem über die Straße“, erzählt der Achtjährige. Grund ist der Rechtsabbiegerpfeil, der es den Autofahrern auf der Kurfürstenstraße erlaubt, auch bei Rot zu fahren. Doch die anderen Wagen, die dann stehen bleiben, würden den Rechtsabbiegern die Sicht auf die kleinen Grundschüler versperren. Und nicht selten sei es Tilman passiert, dass er „mitten auf der Straße erschrocken“ anhalten musste, weil er sonst von einem Auto angefahren worden wäre.

Seine Sorgen erzählte Tilman gestern Nachmittag dem ZDF-Redakteur Daniel Krull. Der war mit dem „Logo!-Mobil“, einem bunt bemalten Kleintransporter, in der Eisenhart-Schule zu Besuch. Denn Tilman hatte ihm geschrieben. „Eigentlich war es meine Mama“, verrät Tilman. Mutter Grit Böhnke habe ihren Sohn und seine zwei Freunde dazu ermuntert und auch gleich die E-Mail gesendet. Die Idee, sich an den Sender zu wenden, sei entstanden, als Tilman mit seinen Klassenkameraden aus der 3b, Simon und Anton, die ZDF-Kindernachrichtensendung „Logo!“ gesehen hatte. In der Rubrik „Redezeit“ können Kinder aus ganz Deutschland selbst aktiv werden und vor der Kamera berichten, wo der Schuh drückt. Noch wichtiger ist aber, dass Daniel Krull ihnen den Kontakt zu den Verantwortlichen vermittelt. Darum kam gestern auch Torsten Wustrack, der in Potsdam für den Straßenverkehr zuständig ist, zu den Dreharbeiten an die Eisenhart-Schule. Tilman, Simon und Anton hatten sich schon vorher „Fragen ausgedacht“, mit denen sie Wustrack dann bombardierten: „Kann der grüne Pfeil nicht weg?“, fragte Tilman. Schließlich bestehe die Gefahr, dass „ein Kind angefahren wird und stirbt“. Das sei doch „viel schlimmer als ein Stau“, denn dabei werde niemand verletzt. Wustrack will Tilmans Vorschlag nun „prüfen“. Eine andere Idee von den drei Freunden findet der Verkehrsfachmann sogar richtig „gut“: an der Schule Tempo 30 einzuführen.

Nächste Woche will sich Wustrack mit den Revierpolizisten treffen und darüber beraten. Die hätten die Situation an der Kreuzung schon mehrere Wochen lang beobachtet – sogar mit einer Videokamera. Auch, ob der Schulbus nicht an einer anderen Stelle als bisher halten könnte, werde er mit den Verkehrspolizisten und anderen Experten besprechen, verspricht Torsten Wustrack den Kids. Denn durch den großen Bus werde die Kreuzung noch unübersichtlicher, finden Anton und Simon. Ein Wunsch der Schüler ist jedoch bereits erfüllt: Hinweisschilder, dass hier Kinder die Straße überqueren, stehen schon längst am Straßenrand. In spätestens drei Wochen will Wustrack die Kinder darüber informieren, was aus ihren Vorschlägen wird.

Morgen um 16.50 Uhr wird die „Logo!-Redezeit“ ausgestrahlt. just

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