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ANDREAS EHRL IM INTERVIEW: „Reiches Reaktion war nicht sehr freundlich“

Warum wollen Sie CDU-Kreisvorsitzender werden?Um als neutraler Bürger etwas in der CDU zu bewegen, in der die Unzufriedenheit seit langem spürbar ist.

Stand:

Warum wollen Sie CDU-Kreisvorsitzender werden?

Um als neutraler Bürger etwas in der CDU zu bewegen, in der die Unzufriedenheit seit langem spürbar ist. In Potsdam sind die Christdemokraten keine Volkspartei mehr, wenn sie bei der Oberbürgermeisterwahl nur zehn Prozent der Stimmen erhält. Das lag nicht an der Kandidatin, sondern an den Fehlern und Streitigkeiten innerhalb der Partei. Hier in der Potsdamer CDU habe ich erlebt, dass Politik das Mittel zum Zweck ist. Jeder versucht, sein Pöstchen zu sichern. Mit dieser Einstellung kann man keine Politik für die Potsdamer machen. Nur ein Neutraler könnte nach meiner Ansicht die Potsdamer CDU aus dem Dilemma führen.

Wie wollen Sie den Zustand der Potsdamer CDU verändern?

Ich möchte alle an einen Tisch holen und die Beweggründe der Streitigkeiten herausfinden. Ich habe eine andere Chance zu schlichten, weil ich in die Prozesse bislang nicht involviert gewesen bin. Frau Reiche hat damals Herrn Niekisch abgelöst, genau aus diesem Grund, nämlich die Grabenkämpfe zu beenden und die Partei nach vorne zu bringen. Doch es ist alles noch schlimmer geworden. Jetzt müssen wir gemeinsam ein Programm aufstellen und zusammenhalten, um uns bei den nächsten Kommunalwahlen wieder als eine sachliche, konstruktive Partei bei den Bürgern zu präsentieren.

Welche Reaktionen gab es auf die Ankündigung Ihrer Kandidatur?

Zu einer demokratischen Wahl gehört es auch, dass es einen Gegenkandidaten gibt. Ansonsten sagen die Delegierten, wir hatten ja keine andere Wahl. Augenblicklich versucht man mich als denjenigen darzustellen, der durch diese Kandidatur die Partei spaltet. Ich habe mich am Mittag mit Frau Reiche getroffen, um ihr die Gründe dafür zu erklären. Die Reaktion war nicht sehr freundlich, aber sachlich. Nun wird man versuchen, mich in irgendein Lager zu drängen und sagen, ich lasse mich vor einen Karren spannen. Ich möchte klar sagen, ich wurde von keiner Seite vorgeschickt.

Die Fragen stellte Jan Brunzlow

Andreas Ehrl (45)

ist Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung und BMW-Vertragshändler. Der frühere Weltklasse-Wasserballer lebt seit 1995 in Potsdam.

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