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Von Dirk Becker: Reif für die Insel

Arnold Hänsch will mit der Bigband „BigPack“ nach Kuba reisen, doch noch fehlt es an dem nötigen Geld

Stand:

Anfangs wollte Arnold Hänsch von dieser Insel gar nichts wissen. Für ihn war Kuba nur eine „sozialistische Bananenrepublik“, regiert von einem Unverbesserlichen. Doch ein guter Freund und Bandkollege ließ nicht locker und redete so lange auf Hänsch ein, bis der sich zu einer Reise nach Kuba überreden ließ. Das war vor drei Jahren. Danach ist Arnold Hänsch noch zwei Mal in die Karibik geflogen und hat sich immer mehr begeistert an der dortigen Musik. Im kommenden Jahr möchte Hänsch wieder nach Kuba reisen. Eine Art Geburtstagsgeschenk. Aber nicht für sich, sondern für „BigPack“, die Bigband der Potsdamer Musikschule, die 2009 ihr 15-jähriges Bestehen feiert.

Im vergangenen Jahr hatte Arnold Hänsch, Trompeter, Berufsmusiker, Lehrer und Leiter verschiedener Bands, darunter „BigPack“, die Idee mit der Reise. „Seit 15 Jahren gibt es diese Bigband, und manche Musiker sind von Anfang an dabei“, sagt Hänsch. Eine längere Tour, bei der die Musiker ständig zusammen sind, hat es jedoch nicht gegeben. Warum also nicht im 15. Jubiläumsjahr damit anfangen und das Ganze entsprechend groß aufziehen, hat sich Hänsch gefragt. Und warum sollten die anderen dabei nicht auch vom musikalischen Kubafieber gepackt werden und sich infizieren wie er selbst? Eine „Konzert- und Studienfahrt-Tour durch das musikalische Havanna“, wie Hänsch das Vorhaben offiziell nennt.

Arnold Hänsch hat sich also daran gemacht, Kontakte zu knüpfen. Voraussetzung für eine Reise mit den 18 Musikern von „BigPack“ ist eine offizielle Einladung von staatlicher Seite. Hänsch hat Mails geschrieben, die Frau eines Freundes mit den Übersetzungen beauftragt und mit seiner Hartnäckigkeit den Weg zu den entscheidenden Funktionären gefunden. Nun liegt eine Einladung des Instituto Cuabano de la Música vor, dass sich sehr freuen würde, „BigPack“ im Oktober 2009 für zehn Tage auf Kuba begrüßen zu können. Unterzeichnet von Alejandro Guma Ruiz, Direktor für Internationale Beziehungen. Nur fehlt es noch, wie so oft in solchen Fällen, an einer entscheidenden Kleinigkeit.

„Wir brauchen noch Geld“, benennt Hänsch diese entscheidende Kleinigkeit. Er hat Anträge an verschiedene Stellen geschickt und ist guter Hoffnung, dass dieses Vorhaben von staatlicher Seite Unterstützung findet. Aber einen Teil der Kosten müssen die Musiker selbst tragen. „Dabei handelt es sich um die Flugtickets und die Unterkunft.“ Die Summe: 20 000 Euro. Obwohl alle versuchen, das fehlende Geld aufzubringen, hofft Hänsch auf Sponsoren.

„Die müssen uns aber nicht das Geld schenken“, sagt er. „BigPack“ würde dafür spielen und sich so das Geld für die „Konzert- und Studienfahrt-Tour durch das musikalische Havanna“ verdienen.

Anderthalb Jahre hat Arnold Hänsch bis jetzt in die Vorbereitung für die geplante Jubiläumsreise investiert. „Da muss man aufpassen, dass daraus kein Vollzeitjob wird.“ Doch seine Idee hat auch die Musiker der Bigband gepackt. Zwei bis drei Konzerte auf Kuba und so viel Unterricht und Impulse wie möglich, das erhofft sich Arnold Hänsch von der Reise. Er hat sich auch schon etwas Besonderes für die Gastgeber ausgedacht. „Wir wollen auch etwas von unseren Liedern vermitteln“, sagt Hänsch. So soll die Sängerin Lieder wie „Am Brunnen vor dem Tore“ oder „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ zuerst ganz klassisch zur Klavierbegleitung singen. Danach soll dann eine Bigband-Version gespielt werden. Schon jetzt blitzen Hänsch“s Augen vor Freude, wenn er nur davon erzählt.

Spenden unter dem Stichwort: BigPack Unterstützung Ensemblearbeit, auf das Konto des Freundeskreises der Musikschule Potsdam e. V. überweisen: MBS in Potsdam, Konto-Nr. 350 223 5430 BLZ 160 500 00

Dirk Becker

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