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Potsdams Schwimmtrainer Jörg Hoffmann will seine Schützlinge an internationales Wettkampfflair gewöhnen. Am Wochenende startet daher u.a. Yannick Lebherz beim Kurzstrecken-Grand-Prix in den USA.

© Olaf Möldner

Sport: Reifetest im internationalen Gewässer

Schwimmtrainer Jörg Hoffmann führt seine Schützlinge beim US-Grand-Prix an höhere Aufgaben heran

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Auf der offiziellen Internetstartseite des Deutschen Schwimmverbandes dominiert aktuell ein Name: Christian Diener. Unter der Rubrik „Neue Rekorde“ taucht der Name des 18-Jährigen gleich viermal auf. Über 50 Meter, 100 Meter und 200 Meter Rücken hat der Cottbuser in den vergangenen Wochen die bestehenden Altersklassenrekorde verbessert. „Damit ist er auch in der aktuellen Weltbestenliste weit vorn“, freut sich Potsdams Schwimm-Coach Jörg Hoffmann, der den Lausitzer in seiner Trainingsgruppe betreut.

Über 50 Meter Rücken findet sich Diener nach den guten Leistungen bei den Weltcup-Rennen von Berlin im Oktober derzeit auf dem 6. Rang der Weltbestenliste wieder, über 200 Meter ist er Achter - fünf Plätze vor ihm rangiert US-Superstar Michael Phelps. Für Hoffmann ist es nunmehr an der Zeit, einige seiner Schützlinge ins Becken mit den Großen der Zunft zu schicken. Heute reist er mit Diener, dessen Schwester Eileen, Yannick Lebherz und Robert Flader in die USA, wo die Schwimmer am Auftakt der populären US-Grand-Prix-Serie auf der Langbahn teilnehmen. Im Auqatic Center der University of Minnesota werden am kommenden Wochenende etwa 700 Schwimmer an den Start gehen - darunter die absolute Weltspitze wie die US-Stars Michael Phelps und Ryan Lochte.

Hoffmann bezeichnet den Start als „gute Möglichkeit“, das internationale Geschäft kennenzulernen. Zwar sind seine Schützlinge durchaus dekoriert mit Titeln und Trophäen internationaler Nachwuchsmeisterschaften. Auch der Weltcup-Start vor wenigen Wochen in Berlin, bei dem neben Diener auch Yannick Lebherz über 400 Meter Lagen unter die TOP 15 der aktuellen Weltrangliste schwamm, war eine gelungene Bewährungsprobe. Aber für die Perspektive seiner Athleten, für die Welt- und Europameisterschaften oder Olympische Spiele sportliche Gradmesser sein sollen, sind „Reifeprüfungen“ wie am kommenden Wochenende in den USA notwendig. „Es ist wichtig, dass sie das Flair und die Konkurrenz bei solchen Veranstaltungen kennenlernen“, beschreibt Hoffmann das Ziel der Lektion. „Ich will, dass sie so oft wie möglich internationale Konkurrenz haben“, erläutert der ehemalige Weltmeister sein Ansinnen. Routine entwickeln, abgeklärt werden und zu großen Respekt vor großen Namen ablegen - das sind Ziele, die Hoffmann mit dem Grand-Prix-Start seiner Gruppe verbindet.

Natürlich geht es bei dem Auftritt in Übersee auch um sportlichen Wert. Doch schränkt Hoffmann ein, dass seine Athleten nach der intensiven Vorbereitung auf die anstehenden Kurzbahn-Wettkämpfe nicht wirklich ausgeruht sind. „Wir sind inmitten der Regenerationsphase, mal sehen, wie fit sie sind“, sagt Hoffmann. Der wirklich entscheidende Formnachweis wird Ende des Monats verlangt - bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften vom 24. bis 27. November in Wuppertal.

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