zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Rein, raus, rein, raus

Fall Ermyas M.: Gericht lässt Verdächtigen frei / Ermittler sind verstimmt

Stand:

Mit Verwunderung ist in Sicherheitskreisen gestern die Nachricht aufgenommen worden, dass Björn L., der zweite Tatverdächtige für die Attacke auf Ermyas M. am Ostersonntag, wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden ist. Der Fall entwickle sich allmählich zu einer Justizposse, hieß es. Ein Ermittler kommentierte die Aussetzung des Haftbefehls gegen Björn L. gegenüber den PNN so: „Das ist wie beim preußischen Militär: Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln.“

Der Grund für die Verstimmung: Björn L. war am Dienstag vergangener Woche von einem Richter des Bundesgerichtshofes aus der Untersuchungshaft entlassen worden – nur um am nächsten Tag erneut verhaftet zu werden. Er soll im Gefängnis mit der Tat geprahlt haben. Der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof hatte einen Haftbefehl gegen Björn L. wegen des dringenden Tatverdachts der gefährlichen Körperverletzung und des einfachen Tatverdachts auf versuchten Mord erlassen.

Nach Angaben des Anwalts von Björn L. habe gestern die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichtes bezweifelt, dass es sich bei dem Angriff vom Ostersonntag um eine ausländerfeindliche Tat gehandelt hat. „Sie setzte den Haftbefehl außer Vollzug, da die Straferwartung nicht so hoch sei, dass diese einen Fluchtanreiz bieten könnte“, sagte Anwalt Veikko Bartel.

Die Staatsanwaltschaft bleibt dagegen bei ihrer bisherigen Auffassung, dass Fremdenfeindlichkeit bei dem Übergriff zumindest eine Rolle gespielt hat.

Direkt nach der Tat waren die Ermittler noch von versuchtem Mord ausgegangen. Das 37 Jahre alte Opfer war bei dem Übergriff lebensgefährlich am Kopf verletzt worden und musste von den Ärzten ins künstliche Koma versetzt worden.

Die Ermittler gehen bislang davon aus, dass Ermyas M. nach einem Disput mit den Tätern einen wuchtigen Faustschlag gegen den Kopf erhielt. Dabei splitterte ein Schädelknochen. Den Schlag könnte nach Ansicht der Ermittler Björn L. versetzt haben.

Der zweite Tatverdächtige, der Potsdamer Thomas M., ist seit dem 23. Mai auf freiem Fuß. Beide Männer bestreiten eine Tatbeteiligung, haben aber nach Ansicht der Ermittler keine stichhaltigen Alibis.pet

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })