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Landeshauptstadt: Reinigungsfirma soll Mitarbeiter wechseln

KIS: Schulen jetzt nahezu Anforderung entsprechend sauber / Grundreinigung muss extra bezahlt werden

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Flusen auf den Fluren, dreckige Toiletten, unzufriedene Schüler und Lehrer – die Reinigung an Potsdamer Schulen hatte nach dem Wechsel der Reinigungsfirma zu Beginn des Jahres nicht nur für Staubwirbel gesorgt. Inzwischen würde die Reinigung jedoch „gemäß dem Leistungsverzeichnis“ erfolgen, sagte der zuständige Leiter im Kommunalen Immobilien Service (KIS) der Stadt, Knut Grellmann, gestern. Der KIS hatte im Vorjahr die Reinigungsleistung für öffentliche Gebäude neu ausgeschrieben, um Einsparungen zu erzielen. Gesamtauftragsvolumen: etwa 1,5 Millionen Euro.

Der KIS hat einer Erklärung der Stadt zufolge eine Neun-Punkte-Forderung geltend gemacht: Darin wird unter anderem „der Austausch nicht geeigneter Mitarbeiter bei den Dienstleistern“, eine „Umstrukturierung in den Leitungsebenen“ der Firmen sowie der „Einsatz zusätzlicher Vorarbeiter und Reinigungskräfte“ ebenso wie „eine Änderung der Reinigungstechnolgien in einzelnen Objekten“ gefordert. Dadurch sollen die festgestellten Mängel zeitnah beseitigt werden.

Das Ziel der Kostensenkung für die öffentliche Hand sei trotz Zusatzausgaben für zwei Dutzend neue Fußabtreter und den nun anstehenden – von der Stadt extra zu bezahlenden – Grundreinigungen erreicht worden, sagte Knut Grellmann gestern bei einem Vorort-Termin in der Goethe-Gesamtschule Babelsberg. Dass dies in den ersten drei Monaten des Jahres jedoch auf Kosten der Qualität ging, sei so nicht absehbar gewesen. Daher habe die beauftragte Firma Gegenbauer, die gemeinsam mit einem zweiten Unternehmen den städtischen Auftrag erhielt, in den Monaten Januar und Februar weniger Geld überwiesen bekommen als vereinbart. Eine Abmahnung wie bereits angedroht werde es Ende März jedoch nicht geben, sagte Grellmann. Grund dafür: die Schul-Reinigung entspräche seit dem Ende der Winterferien zumeist dem vorgegebenen Standard.

Grellmann machte erneut deutlich, dass es nicht Ziel der Stadt sei, dem Unternehmen zu kündigen und die Leistungen neu auszuschreiben. Auch wenn dies wegen einer noch andauernden sechsmonatigen Probezeit jederzeit möglich sei. Danach würden zwei Abmahnungen reichen, um den Vertrag zu kündigen, sagte Grellmann.

Das Unternehmen Gegenbauer hat auf die harsche Kritik aus den Schulen und der Verwaltung reagiert und Mitte Februar einen zuständigen Mitarbeiter in einem Büro der Stadtverwaltung untergebracht. Auch die Anzahl der Reinigungsstunden sei seit dem 20. Februar um 30 Prozent erhöht worden, erklärte Holger Vollwartzny, der für Potsdam zuständige Service-Manager des Berliner Unternehmens. Er erhoffe sich nun durch die bevorstehende Grundreinigung an 13 Potsdamer Schulen in den Osterferien eine weitere „optische Verbesserung“ der Reinigungsqualität.

Die Grundreinigung der Schulen muss die Stadt extra bezahlen. Dies sei jedoch bereits bei der Ausschreibung den Firmen als einmalige Zusatzleistung zugestanden worden, sagte Grellmann vom KIS auf Anfrage. Dabei stehe Grundreinigung nicht symbolisch für einmal gründlich reinigen, sondern für eine Komplettbehandlung sämtlicher Fußböden. Alte und teilweise abgenutzte Wachsschichten auf den Bodenbelägen würden entfernt und neu aufgetragen. Dies sei nötig, da die jetzigen Reinigungsfirmen andere Reinigungsmittel verwende als die früher beauftragte Firma von Günther Rhauda, erklärte Grellmann.

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