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Neulich in der MENSA: Reis und Pfefferkuchen

„Reispfanne Mediterran“ oder „Filet & Reis“? In der Mensa am Alten Markt kursieren seit dieser Woche bunte Hochglanzflyer einer weltbekannten Reismarke.

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„Reispfanne Mediterran“ oder „Filet & Reis“? In der Mensa am Alten Markt kursieren seit dieser Woche bunte Hochglanzflyer einer weltbekannten Reismarke. In 10 bis 15 Minuten Zubereitungszeit werden darauf Reisgerichte der gehobenen Klasse angeboten, man brauche dazu nur die „Express“-Packungen des besagten Herstellers. Ideal für Studenten also, schnell und billig. An einigen Tischen wurden sogar Reistüten gesichtet. Wollen die uns hier los werden? Eigentlich kommt man doch in die Mensa, um eine schnelle, günstige Mahlzeit einzunehmen. Nun suggerieren uns die Reis-Flyer, dass wir in der WG-Küche oder besser noch der in der Teeküche der Fakultät mittags eben mal schnell eine Reispfanne zusammenbraten sollen. Der Eindruck, dass die Mensa von ihrem eigentlichen Auftrag leicht abdriftet, verstärkt sich dann noch, wenn man hinter den Kulissen die Köchinnen eifrig beim Basteln von Pfefferkuchenhäuschen ertappt. Ein externer Auftrag, ist zu erfahren. Und dann noch diese ominösen Schokotüten. Seit zwei Wochen werden in der Mensa große Tüten mit Pralinen angeboten: die Jahresmischung zu 5,50 Euro, das Weihnachtssortiment zu 6 Euro – jeweils 900 Gramm. Da soll einer sagen, die Mensa entwickele sich nicht zu einem Global Player auf dem Sektor Essen. Sicherlich, das muss man heutzutage vor dem Hintergrund der knappen Haushaltsmittel sehen, von den Kürzungen war ja auch das Studentenwerk als Betreiber der Mensen nicht verschont geblieben. Doch man muss sich auch fragen, wo das alles hinführt. Am Ende erwarten uns in Zukunft in der Mensa Kochnischen zur Selbstnutzung, Servicecenter und Low-Price-Discounter. W. Kotti

W. Kotti

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