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Außenseiterchancen. Am Sonntag im DVV-Pokal-Viertelfinale empfängt der SC Potsdam den favorisierten Dresdner SC, gegen den er im Mai sein Erstliga-Heimspiel (Foto) mit 0:3 verlor; hier im Vordergrund Chantal Laboureur bei einer Angriffsaktion.

© Olaf Möldner

Von Thomas Gantz: Reisestress als Einflussfaktor

Der SC Potsdam erwartet am Sonntag im DVV-Pokal-Viertelfinale den Pokalverteidiger und Europapokalsieger Dresdner SC

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Dass der Dresdner SC zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Tabellenführung der Volleyball-Bundesliga der Frauen innehat, ist eigentlich nichts anderes als eine Selbstverständlichkeit. Der am kommenden Sonntag anlässlich des Viertelfinalspiels im Wettbewerb um den DVV-Pokal beim SC Potsdam (13 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) gastierende Pokalverteidiger und diesjährige Gewinner des Challenge-Cups hatte ein günstiges Auftaktprogramm mit Spielen in Sinsheim, gegen Erfurt und beim Zurich Team VCO Berlin jeweils zu sicheren Dreisatzsiegen genutzt und wurde dabei kaum gefordert. In keinem einzigen Satz kam einer der Kontrahenten auch nur auf wenigstens zwanzig Ballpunkte. „Es ist nicht leicht, unter diesen Umständen auf jetzt erforderliches höheres Niveau umzuschalten“, sagte Alexander Waibl deshalb vor der Abreise zum ersten internationalen Auftritt des von ihm trainierten Dresdner SC in der neuen Saison, den der Verein am heutigen Abend im diesjährigen CEV-Pokal-Wettbewerb in der nordbelgischen Provinz bei Asterix Kieldrecht vollzieht.

Am späten Freitag erst kehrt das Team nach Dresden zurück. Gestern blieb nach Informationen der DSC-Geschäftsstelle unklar, ob die Bemühungen Waibls, bereits am Samstag nach Potsdam zu kommen um einigermaßen ausgeruht in das Pokalspiel gehen zu können, überhaupt realisierbar sind. Liegt in der mit erheblichem Reisestress verbundenen sportlichen Mehrbelastung des Meisterschafts-Mitfavoriten gar die Chance auf einen Halbfinaleinzug des SC Potsdam? Michael Merten, der Trainer des Gastgebers, machte sich dazu schon vor einigen Tagen seine Gedanken, sprach von großer Vorfreude auf dieses Spiel und schob nach, dass er selbst ein Weiterkommen ins Halbfinale nicht für ausgeschlossen halte. Merten benutzte in diesem Zusammenhang das Wort „Sensation“, was auch etwas über die von ihm vorab für möglich gehaltene Wahrscheinlichkeit eines neuerlichen Coups aussagt.

Sportlich gesehen verspricht das Dresden-Gastspiel Anschauungsunterricht auf Top-Niveau. Und es ist für den SC Potsdam auch wertvoll für das Prestige. Sich im Viertelfinale gegen Dresden zu zeigen und dabei womöglich wieder so erfolgreich wie vor einer reichlichen Woche beim 3:2 über den VfB Suhl zu sein, ist auch für Chantal Laboureur Anreiz genug. Die 20-Jährige, die im Sommer auch innerhalb der Beach-Weltserie am Ball war, wies zuletzt sehr gute Form nach. Gegen den Dresdner SC, deren herausragende Persönlichkeit nach wie vor die Nationalmannschafts-Libera Kerstin Tzscherlich (32) ist, wird die SC-Außenangreiferin gemeinsam mit Patricia Grohmann und Anika Zülow um offensive Akzente bemüht sein. Für Lisa Rühl verbindet sich mit dem bevorstehenden Pokalspiel ein Wiedersehen mit Dresdens Mittelblockerin Tesha Harry, mit der sie im vergangenen Sommer im Auftrag der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) ein Image-Video drehte.

Während dem Gast aus Elbflorenz unter Umständen Mittelblockerin Stefanie Karg fehlen wird, kann der SC Potsdam aller Wahrscheinlichkeit nach auf sein Stammaufgebot zurückgreifen.

Thomas Gantz

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