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Landeshauptstadt: Rekord im Wasserverbrauch Potsdamer duschen bei derzeitiger Hitze gern mehr als sonst / Stadtwerke haben genügend Reserven

Bei Tagestemperaturen von mehr als 30 Grad im Schatten ist es nicht verwunderlich, dass die Potsdamer zur Zeit besonders viel Wasser verbrauchen. In der vergangenen Woche nutzten die städtischen Haushalte insgesamt 38 Millionen Liter Trinkwasser, also rund ein Drittel mehr als an kühleren Tagen.

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Bei Tagestemperaturen von mehr als 30 Grad im Schatten ist es nicht verwunderlich, dass die Potsdamer zur Zeit besonders viel Wasser verbrauchen. In der vergangenen Woche nutzten die städtischen Haushalte insgesamt 38 Millionen Liter Trinkwasser, also rund ein Drittel mehr als an kühleren Tagen. Das teilten die Stadtwerke auf Anfrage mit. Auf jeden Potsdamer entfallen somit bis zu 160 Liter pro Tag. Es müsse aber niemand befürchten, dass das Wasser demnächst versiegt, sagte Stadtwerke-Sprecher Stefan Klotz. Die Wasserwerke hätten ausreichend Reserven.

Auch die 22-jährige Franziska dreht den Wasserhahn in diesen Tagen öfter aus als sonst. „Ich dusche bei der Hitze zwei Mal am Tag. Das brauche ich einfach, um mich wohl zu fühlen“, sagte die junge Frau. Sie macht eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und muss daher besonders auf ein gepflegtes und frisches Äußeres achten. Ähnlich geht es ihrem zwei Jahre älteren Freund Matthias, der in einem Restaurant am Luisenplatz als Koch arbeitet und zusätzlich zum Sommerwetter noch die Hitze von Herd und Töpfen zu spüren bekommt. Trotzdem achten beide darauf, sparsam mit dem Trinkwasser umzugehen. „Beim Einseifen oder Zähne putzen drehe ich das Wasser immer aus“, sagte Franziska.

Im Bundesvergleich gelten die Potsdamer als sparsame Wassernutzer. Sie verbrauchen nach Angaben der Potsdamer Wasserwerke durchschnittlich 24 Liter weniger als die Einwohner anderer deutscher Großstädte. Und innerhalb der EU gehört Deutschland zu den Ländern mit dem niedrigsten Trinkwasserverbrauch. Zum Vergleich: Jeder Schweizer verbraucht täglich 100 Liter mehr als ein Bundesbürger. Das war aber nicht immer so, weiß Stefan Klotz. Noch in den 80er Jahren verbrauchte jeder DDR-Bürger durchschnittlich 200 Liter pro Tag. Erst im Laufe der Jahre habe ein Umdenken eingesetzt – sicher auch, weil die Wasserpreise gestiegen seien, aber auch, weil das Umweltbewusstsein heute ein anderes sei, so Klotz. Bei hochsommerlichen Temperaturen sind aber nicht nur die Menschen auf das kühle Nass angewiesen, sondern auch Grünflächen und Bäume.

Das liege aber nicht etwa an einem niedrigen Grundwasserspiegel, so Klotz, denn der sei durch die kurzen, aber heftigen Gewitter und Regenfälle recht konstant geblieben. Vielmehr seien die Blätter und Gräser durch die direkte Sonneneinstrahlung am Tag sehr trocken. Der Bereich Grünes der Potsdamer Stadtverwaltung hat deshalb auch in diesem Jahr wieder die Feuerwehr um Mithilfe bei der Bewässerung gebeten. Seit Beginn dieser Woche fahren täglich zwei Löschfahrzeuge der Wachen Potsdam und Babelsberg durch die Innenstadt und besprengen das Grün, sagte Dirk Häusler von der Feuerwehr Potsdam. Gestern habe man insgesamt etwa 10 000 Liter Wasser mit so genannten Schnellangriffsschläuchen in der Kiepenheuerallee sowie in der Dornstraße, einer Querstraße der Kirschallee und am Luisenplatz versprengt, so Häusler.

Dass sie sich dort im Luisenbrunnen gegenüber des Brandenburger Tors erfrischen können, erfreut Franziska und Matthias. Insgesamt 14 Springbrunnen gibt es in Potsdam. „Auch wenn man Wasser nicht verschwenden darf, die Brunnen gehören doch zum Stadtbild“, meint Matthias. Falls die Hitze anhalten sollte und das Wasser gespart werden müsste, hätte er jedoch Verständnis, wenn die Brunnen für ein paar Tage abschalten würde, so der Jugendliche.

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