Sport: Rekordwurf bei minus 15 Grad Speerwerferin Laura Henkel will morgen Titel

Werfer sind winterharte Leichtathleten. Während Läufer und Springer bis in den März hinein in die Hallen ausweichen, schleudern sie Diskus, Speer und Hammer weiter unter freiem Himmel. „Ich finde das nicht so schlimm“, meint Laura Henkel. Die Speerwerferin des SC Potsdam geht am Wochenende bei den Deutschen Winterwurf-Meisterschaften der Jugend in Halle/Saale als Favoritin in den Titelkampf, der im Wurfzentrum Brandberge ebenfalls im Freien ausgetragen wird.

„Natürlich wäre es schön, wenn ich am Sonntag Gold gewinnen könnte“, sagt Laura Henkel, die die Jugend-Bestenliste mit offiziell 49,27 Metern vor Christin Hussong (TV Thaleischweiler/48,01) und Janice Waldvogel (TV Lenzkirch/ 46,31) anführt. Bei einem Kaderlehrgang Anfang Januar in Kienbaum hatte sie bei minus 15 Grad ihr Sportgerät sogar 51,57 Meter weit befördert; das war eine neue persönliche Bestmarke (bisher 51,47). „Jetzt in Halle wird man für den Titel sicher auch über 50 Meter werfen müssen“, glaubt die 17-Jährige, die aus Jüterbog stammt, seit sechs Jahren an die Potsdamer Sportschule geht, bei Tino Lang trainiert und seit drei Jahren für den SC antritt. Ihr großes Ziel 2010 sind die U20-Weltmeisterschaften im kanadischen Moncton. „Außerdem will ich in diesem Jahr die 54-Meter-Grenze knacken“, sagt die aktuelle U18-WM-Dritte und Deutsche B-Jugend- Meisterin des Vorjahres.

Zu ihren härtesten Konkurrentinnen in Halle/Saale dürfte Klubkameradin Sarah Mayer gehören, die im vergangenen Jahr 52,68 Meter schaffte, dann jedoch länger verletzt war. „Inzwischen ist Sarah aber wieder gut drauf“, weiß Laura Henkel, die morgen Nachmittag bei ihren Würfen mit leichten Plusgraden rechnen darf. Angesichts des bisherigen Winters dürfte ihr das schon fast warm vorkommen. M. M.