Sport: Rekordzeit zum Jubiläum
Stefan Hubert gewann den 10. Potsdamer Drittelmarathon
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Nahezu schien es so, als habe er mal eben den Mülleimer rausgebracht. Kein Tropfen Schweiß war auf Stefan Huberts Stirn zu sehen, ohne Atempause konnte er von seinen Erlebnissen auf der Strecke erzählen und davon, dass er am Nachmittag noch ausgiebig lernen will. Ansonsten hatte der 27-Jährige kurz zuvor den 10. Potsdamer Drittelmarathon gewonnen. In 0:46:05 Minuten hatte er die 14,065 Kilometer lange Strecke bewältigt und damit einen neuen Streckenrekord aufgestellt. Philipp Hoffmann vom LTC Berlin und der Potsdamer Triathlet Christian Prochnow folgten ihm auf den Plätzen zwei und drei.
Für den gebürtigen Thüringer, der für den SV Sömmerda startet, war es der erste Lauf nach einer langen Verletzung am Ischiasnerv. Auch im kürzlichen Trainingslager in Kenia habe er noch Probleme gehabt, nun gehe es aber wieder bergauf. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn im Berglauf ist Stefan Hubert eigentlich zu Hause. Nun will er sich für die EM in der Schweiz und die Weltmeisterschaften in Bulgarien qualifizieren.
Bei den Damen hatte indes Dawn Domaschk die Nase vor. Die gebürtige Amerikanerin, die in Berlin studiert, konnte bereits vor zwei Jahren den Potsdamer Drittelmarathon für sich entscheiden. 52:40 Minuten brauchte sie für die Strecke – vor zwei Jahren war sie ein wenig schneller. „Dieser Lauf durch Potsdam, Babelsberg und Berlin ist einfach toll“, sagte die Texanerin nach dem Zieleinlauf. „Für mich ist es einer der besten Läufe überhaupt.“ Ein wenig, so verriet sie, habe sie vor dem Start an den Terroranschlag beim Marathon in Boston gedacht. „Aber ich glaube nicht, dass hier so etwas passiert“, sagte sie. „Ich wollte nur laufen und bin sehr glücklich über meinen Sieg und das tolle Erlebnis.“
Das war auch Karsta Parsiegla, die nach ihrer Vereinsgefährtin Laura Opt-Eynde (54:59) vom SCC Berlin nach 55:55 Minuten als Dritte ins Ziel kam. Im vergangenen Jahr konnte sie den Drittelmarathon noch für sich entscheiden, aber in diesem Jahr hatte sie bereits vor dem Lauf klargestellt, dass es keine Titelverteidigung geben werde. Schließlich hatte sie am Samstagabend bereits am Airport-Run in Berlin teilgenommen und einen 10-Kilometer-Lauf absolviert. „Aber den Drittelmarathon habe ich mir trotzdem nicht nehmen lassen“, sagte die 49-jährige Stahnsdorferin. „In Berlin war es windig und trostlos, in Potsdam hatten wir wieder einmal bestes Laufwetter. Und die Strecke durch die historische Innenstadt ist natürlich kaum zu toppen.“
Insgesamt waren bei der Jubiläumsveranstaltung 2495 Läufer und Walker auf der Strecke – etwas weniger als im Vorjahr. Anne Pichler vom veranstaltenden Stadtsportbund zeigte sich dennoch sehr zufrieden. „Ich denke, dass wir wieder eine tolle Veranstaltung organisiert haben.“
Henner Mallwitz
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