Sport: Respekt vorm Magdeburger Sturm
Marian Unger will mit Babelsberg 03 trotzdem am Sonntag in der Regionalliga gegen den 1. FCM gewinnen
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Ein bisschen mehr Herzklopfen als vor anderen Spielen hat Marian Unger doch. „Mit größeren Emotionen als sonst gehe ich nicht in dieses Spiel“, meint Babelsbergs neuer Torhüter. „Aber Spiele gegen ehemalige Vereine sind immer ein bisschen anders“, gesteht er. Am Sonntag empfängt Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 den 1. FC Magdeburg, von dem Unger im Sommer an die Havel kam.
„Magdeburg ist auswärts stärker als zu Hause“, meint Unger und sieht sich durch die jüngste 0:1-Heimniederlage des 1. FCM gegen Holstein Kiel bestätigt. „Der Druck zu Hause ist für viele Spieler zu groß. Sie spielen besser, wenn sie nicht vor der eigenen Kulisse agieren müssen.“ Magdeburgs Angriff sei dabei besonders zu beachten. „Braham“, so der Nulldrei- Keeper, „hat den Kopf schon mal an der richtigen Stelle, Vujanovic ist natürlich stark zu beachten, und auch Reimann wird sicher seine Tore machen – es muss aber nicht gerade gegen uns sein. Wir wollen selbst gewinnen. Zu Hause ist alles möglich.“
Auch Dietmar Demuth hat die FCM- Stürmer besonders im Blick. „Das ist schon gehobenes Niveau“, meint Babelsbergs Cheftrainer, der die Elbestädter gegen Kiel beobachtete. „Magdeburg hat schon eine gute Mannschaft“, fasst er seine Beobachtungen zusammen. „Respekt sollte man vor jedem Gegner haben. Es war aber zu sehen, wo wir ansetzen können. Wie die Magdeburger zu besiegen sind, hat Kiel vorgemacht.“ Der Coach sieht den selbst ernannten Staffelfavoriten – der am Saisonende unbedingt in Liga drei aufsteigen will und entsprechend aufrüstete (Demuth: „Ein Vujanovic spielt dort nicht für einen Appel und ein Ei.“) – nach missglücktem Auftakt bereits in Zugzwang. „In der jetzigen Situation dürfte schon ein Unentschieden zu wenig für die Magdeburger sein. Das macht sie aber auch gefährlich wie einen angeschlagenen Boxer.“ Seine Babelsberger dagegen könnten gut mit einem Punkt leben. „Wobei wir natürlich gewinnen wollen.“
Auch Magdeburgs Trainer Paul Linz weiß, was auf seinen Klub zukommt. „Die Babelsberger sind eine ganz kampfstarke Truppe, die unbedingt gegen uns gewinnen will“, sagt er. „Ich habe mir die Mannschaft selbst angesehen. Die werden alles geben, um zu gewinnen.“ Ein bisschen Selbstbewusstsein vor dem Auftritt im Karl-Liebknecht-Stadion tankte sein Team noch einmal am Mittwoch mit einem 21:1 bei Blau-Gelb Ausleben aus der Bördekreisklasse. Ob dieser Erfolg allerdings die 0:1-Heimniederlage gegen Kiel vergessen gemacht hat, bleibt abzuwarten. „Da wurden“, meint Linz, „viele Dinge falsch gemacht. Die kamen zur Sprache und sollen so nicht wieder passieren.“
Während Babelsberg auf die beiden Rehabilitanten Dirk Jonelat und Bastian Zenk sowie auf Matthias Rudolph wegen einer Studien-Exkursion nach Norwegen verzichten muss, stehen bei den Magdeburgern noch Fragezeichen hinter dem Einsatz des Ex-Potsdamers Pit Grundmann sowie der noch immer angeschlagenen Daniel Rosin, Mats Wejsfelt, René Gewelke und Pascal Matthias.
Auf das Wiedersehen mit dem Schweden Mats Wejsfelt freut sich Marian Unger am meisten. „Mats, Christopher Kullmann – der zu Borussia Dortmund II wechselte –, Michael Habryka und ich waren im letzten Jahr eine Vierergruppe, die jeden Tag viele Stunden miteinander verbrachte.“ Über Wejsfelt, der im Winter 2003 mal eine Halbserie ohne Spielgenehmigung beim SVB verbrachte, weiß Unger außerdem zu berichten: „Er und Kullmann gehörten zu den gefährlichsten Torschützen. Die beiden haben beim Schusswettbewerb in Magdeburg sogar die Tormaschine kaputt geschossen.“
Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.
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