Sport: Respektabler Punktgewinn

Alle Achtung, SV Babelsberg! Der Fußball-Regionalliga-Aufsteiger kam am Sonnabend beim 1. FC Magdeburg zu einem respektablen 1:1 (0:0)-Unentschieden, hätte mit etwas mehr Glück sogar alle drei Punkte aus der Elbestadt entführen und damit den dritten Auswärtserfolg feiern können. „Was ich von der Mannschaft nach dem 0:1 gegen Verl gefordert habe, nämlich mehr Leidenschaft zu zeigen und aufopferungsvoll zu kämpfen, hat sie umgesetzt“, befand Trainer Dietmar Demuth nach der Partie. Kollege Dirk Heyne monierte: „Der eine Punkt ist für uns eindeutig zu wenig. Im Endeffekt muss man aber froh sein, dass es wenigstens noch zum Unentschieden reichte.“

Bis auf die Anfangsphase, in der die Platzherren gute Möglichkeiten durch Grundmann (6.) und Jarakovic (9.) vergaben, stand Babelsberg hinten kompakt und sicher, ließ kaum Möglichkeiten zu. Gegen die Vierer-Abwehrkette, die immer wieder aufrückte und geschickt die Räume eng machte, fand der FCM kein Mittel. Die beste Gelegenheit der Platzherren vereitelte nach einem Abwehrfehler Keeper Busch, der beim Flachschuss von Agyemang aus elf Metern reaktionsschnell abtauchte (44.). Das gellende Pfeifkonzert zur Pause konnte dem Neuling nur recht sein, der auch nach dem Wechsel konzentriert und diszipliniert weiterspielte. Allerdings traf das nur auf die Defensive zu, nach vorn passierte wenig bis gar nichts.

Das änderte sich jedoch schlagartig in der 62. Minute, als endlich einmal ein gefährlicher Konter vorgetragen wurde, der dann prompt zum überraschenden 0:1 führte. Nach Zuspiel von Hartwig war Frahn dem Magdeburger Prest enteilt und seinen „Zuckerpass“ verwertete der mitgelaufene Biran zur Führung (62.). Zum greifbar nahen Auswärtssieg – die Magdeburger unter den 7621 Zuschauern quittierten die schwache Vorstellung ihrer Mannschaft mittlerweile mit lautstarken „Wir-haben-die Schnauze-voll-Sprechchören“ – reichte es dennoch nicht. Nach einer der ganz wenigen gelungenen FCM-Kombinationen wurde Lindemann vom Torschützen Biran im Strafraum umgerissen und es gab Elfmeter. Den verwandelte Jarakovic sicher zum 1:1 (76.).

In der Schlussphase geriet der verdiente Auswärtspunkt nur noch ein einziges Mal in Gefahr, als Lindemann nach einem Gewühl im Strafraum abzog und das Leder knapp am rechten Eck vorbeizischte (87.). Kapitän Patrick Moritz lobte vor allem den kämpferischen Einsatz: „Kompliment an alle, wie wir uns hier präsentiert haben. Wir können mit dem 1:1 gut leben.“ Ein Babelsberger hatte am Sonnabend allerdings keinen Grund zum Feiern: Der leicht grippegeschwächte Maik Neumann war zur Pause mit Kreislaufbeschwerden ausgewechselt und zur Beobachtung in die Magdeburger Uniklinik transportiert worden. Am Sonntag Nachmittag wurde er entlassen, aber heute folgen in Potsdam intensive medizinische Untersuchungen.

SV Babelsberg: Busch; Neumann (46. Hartwig), Jonelat, Laars, Rudolph; Mauersberger, Zenk; Moritz, Lukac; Biran (76. Stiefel), Frahn (88. Ben-Hatira).

Uwe Tiedemann