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Landeshauptstadt: Rettungsplan für das „Archiv“ Trägerverein hofft auf eingeschränkten Betrieb

Templiner Vorstadt - Für das „Archiv“-Kulturzentrum zeichnet sich nun doch ein Rettungsplan ab. Wie der Trägerverein des Hauses in der Leipziger Straße mitteilte, habe die Bauaufsicht zugesagt, bei der Erfüllung eines von einem Architekten erstellten Maßnahmenkatalogs könne eine auf 150 Personen eingeschränkte Betriebserlaubnis erteilt werden.

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Templiner Vorstadt - Für das „Archiv“-Kulturzentrum zeichnet sich nun doch ein Rettungsplan ab. Wie der Trägerverein des Hauses in der Leipziger Straße mitteilte, habe die Bauaufsicht zugesagt, bei der Erfüllung eines von einem Architekten erstellten Maßnahmenkatalogs könne eine auf 150 Personen eingeschränkte Betriebserlaubnis erteilt werden. Diese Auflagen wolle der Verein bis Ende April 2013 aus eigener Kraft erfüllen. Stadtsprecher Stefan Schulz konnte am Mittwoch Details der Einigung noch nicht bestätigen, auch weil von der Bauaufsicht niemand zu erreichen war. Er sagte aber, es habe erst letzte Woche erneut Verhandlungen gegeben, bei dem die minimalen baulichen Voraussetzungen für den Veranstaltungsbetrieb besprochen wurden. Nun sei der Verein am Zug, so Schulz.

Rund 50 000 Euro seien laut dem „Archiv“-Verein nötig, um die Bauarbeiten im Veranstaltungsbereich durchführen zu können. „Diese Mittel benötigen wir jetzt sehr dringend“, so der Verein. 10 000 Euro seien bereits gespendet worden. Ab Januar sollen die Arbeiten losgehen, dafür werden freiwillige Helfer gesucht, auch um Baumaterial wird gebeten. Sollten alle Bemühungen misslingen, so der Verein, würden die gespendeten Geldern anderen bedrohten Projekten der alternativen Szene zugute kommen: „Es kann natürlich auch jeder seine Spenden zurückfordern.“ Kritik übte der Verein daran, dass die jetzt geplanten Arbeiten im Haus ohne Hilfe der Stadt vonstatten gehen müssten.

Wie berichtet hatte die Bauaufsicht entschieden, für den Veranstaltungsbetrieb im Haus nicht noch eine weitere Übergangsgenehmigung auszusprechen. Laut Stadtverwaltung kosten alle für eine vollständige Betriebserlaubnis nötigen Baumaßnahmen – etwa für den Brandschutz – mindestens 1,15 Millionen Euro. Die Stadt hat 625 000 Euro reserviert. Das fehlende Geld soll der Verein aufbringen. Dazu kommt, dass es die Verwaltung aus rechtlichen Gründen als unmöglich erachtet, das Haus-Grundstück für einen symbolischen Euro zu verkaufen. Vielmehr wird dafür ein Kaufpreis von 280 000 Euro verlangt. Den Grundstückskauf lehnt der Archiv e.V. ab, weil er fürchtet, mit einer zu hohen Kreditbelastung könnten die kostengünstigen Angebote des Hauses nicht erhalten werden.

Doch auch eine von der SPD-Jugendorganisation Jusos geforderte Übertragung via Erbbaupacht scheint unwahrscheinlich. Dieses Modell habe die Verwaltung dem Verein bereits frühzeitig vorgestellt, sagte Stadtsprecher Schulz. Doch der Archiv e.V. habe diese Option nicht weiter verfolgt. Dennoch werde diese Variante von der Verwaltung weiter als grundsätzlich möglich betrachtet – auch wenn sie bei den derzeit möglichen Kreditzinssätzen langfristig keine wirtschaftlichen Vorteile bringen würde, so Schulz.HK

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