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Landeshauptstadt: Rettungsplan fürs „Archiv“

Stadt will alternativem Kulturzentrum 2013 mit 300 000 Euro helfen

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Templiner Vorstadt - Für das baulich marode alternative Kultur- und Jugendzentrum „Archiv“ zeichnet sich ein Rettungsplan ab. Für das Jahr 2013 hat die Stadtverwaltung im Haushaltsplan 300 000 Euro für Sanierungsmaßnahmen im Gebäude in der Leipziger Straße vorgesehen, bestätige Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN auf Anfrage.

Das Problem jetzt: Die aktuelle Nutzungsgenehmigung für das „Archiv“ endet bereits am 31. März 2012. Daher muss für die Zeit bis 2013 nun noch eine Lösung gefunden werden. „Dazu sind wir mit dem Vorstand des 'Archiv'-Trägervereins in einen Diskussionsprozess getreten“, sagte Stadtsprecher Brunzlow. Beim „Archiv“-Verein wollte man sich unter Verweis auf die laufenden Gespräche nicht weiter äußern.

Die 300 000 Euro stehen nach PNN-Informationen zur Verfügung, weil der marode Jugendklub „Ribbeckeck“ nahe des Bornstedter Feldes nicht mehr saniert wird. Dafür soll in der David-Gilly-Straße bis Sommer 2014 ein neuer Jugendklub für das Bornstedter Feld errichtet werden – vom Entwicklungsträger. Stadtsprecher Brunzlow sagte, die 300 000 Euro für das „Archiv“ seien für dessen brandschutztechnische Sanierung vorgesehen. Er betonte zugleich, es sei nicht beabsichtigt, von dem im Mietvertrag mit dem „Archiv“-Verein bestehenden jährlichen Kündigungsrecht Gebrauch zu machen – insbesondere wegen der schon geflossenen Mittel für erste Sanierungsmaßnahmen. 225 000 Euro hat die Stadt dem Archiv bereits überwiesen, so wurden unter anderem Brandschutztüren eingebaut.

Das Archiv veranstaltet seit Jahren, ohne Kulturförderung von der Stadt, Konzerte und Partys, vor allem in der linksalternativen Szene ist das Haus beliebt. Insbesondere Jugendliche können sich in der basisdemokratischen Struktur des „Archivs“ einbringen – allerdings haben diese langwierigen Entscheidungswege in der Vergangenheit dieVerhandlungen des Trägervereins mit der Stadt dem Vernehmen nach nicht unbedingt vereinfacht. Erschwerend kommt hinzu, dass die eigentlich zuständige Beigeordnete, Kulturdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU), keinen Hehl daraus macht, sich nicht für das „Archiv“ engagieren zu wollen. Unklar ist auch, wie hoch die Sanierungskosten für das Haus insgesamt sind – in der Vergangenheit war schon von Beträgen jenseits der Millionengrenze die Rede.H. Kramer

H. Kramer

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