Von Henner Mallwitz: Revanche reizt
Gegen Kickers Offenbach möchte der SV Babelsberg 03 morgen den vierten Sieg in Folge einfahren
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Nach seinem Treffer gegen Wacker Burghausen, so erzählt Julian Prochnow, habe er nur eines gedacht: „Endlich.“ Für den Mittelfeldakteur des Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 war es am Dienstagabend das erste Saisontor – und ausgerechnet in einem solch wichtigen Spiel. Bereits in der dritten Minute hatte der 24-Jährige das Leder unter die Latte ins gegnerische Tor gehauen und damit den Grundstein für den letztlich verdienten 2:1-Sieg seiner Truppe gelegt, die nun immer mehr dem Abstiegsstrudel entkommt.
Einen erneuten Dreier wünscht sich Prochnow auch für den morgigen Samstag. Dann kommt mit Kickers Offenbach als derzeitigem Tabellendritten ein anderes Kaliber als die Basler-Truppe an den Babelsberger Park – und allein von der Papierform her gibt es um die Favoritenrolle keine Diskussionen. „Das sollte uns aber nicht weiter interessieren“, gibt sich Julian Prochnow zuversichtlich. „Im Hinspiel haben wir lange geführt, Offenbachs Siegtor zum 2:1 fiel erst vier Minuten vor Schluss. Da sollte also ein Sieg vor heimischem Publikum möglich sein, zumal wir alle hochmotiviert an die Aufgabe gehen.“ Nach dem 0:4-Heimdebakel gegen Unterhaching sei die Stimmung zwar am Tiefpunkt gewesen, „aber nicht tot“.
Babelsbergs hohe Motivation kommt nicht von ungefähr. Mit dem Auswärtssieg bei Bayerns Bundesligareserve platzte der Knoten anscheinend endgültig. Die Nulldreier können inzwischen drei Siege in Folge verbuchen und kletterten vom vorletzten 19. Platz auf Rang 13 vor. Allerdings ist in jener Tabellenregion alles noch sehr eng, geschafft haben die Babelsberger den Klassenerhalt bei Weitem noch nicht.
„Das wissen wir, aber jeder von uns ist heiß auf das nächste Spiel und den nächsten Sieg“, sagt Prochnow, der sich bei allen derzeitigen Wechselspielen um seine Position kaum Gedanken macht. „Der Trainer sagte eben auch, dass nicht zuletzt wegen der vielen englischen Wochen ab und zu rotiert werden muss. Ich will zwar in jedem Spiel auflaufen, aber wenn es ihm ab und zu vorteilhafter erscheint, sitze ich eben auch auf der Bank.“
Auf ihr will er morgen im Karl-Liebknecht-Stadion allerdings nicht Platz nehmen. Die Revanche für die knappe Hinspiel-Niederlage reizt dann doch zu sehr. So interessiert dann auch nicht die vermeintliche Favoritenrolle der Offenbacher. „Die war im Hinspiel noch viel größer“, bekräftigt Prochnow. „Und sogar da haben wir es fast geschafft.“ Damit es diesmal gelingt, wolle er gern seinen zweiten Saisontreffer folgen lassen.
Babelsbergs Trainer Dietmar Demuth meint angesichts der Ergebnisse unter der Woche: „Wir müssen dran bleiben, noch ist nichts entschieden.“ Gegen den Tabellendritten könnte der Coach auch mit einem Punkt zufrieden sein, „wenn dabei die Leistung im Spiel gestimmt hat“. Ob er die Mannschaft erneut rotieren lässt, wollte Demuth am Donnerstag noch nicht sagen. „Mal sehen, wie die Jungs in den letzten Trainingseinheiten drauf sind.“ Personell kann er jedenfalls aus dem Vollen schöpfen – fast. Neben Markus Hoffmann (Mittelfußbruch) und Torwar Daniel Zacher (krank) fehlt am Samstag auch Guido Kocer, der am Dienstag in Burghausen seine fünfte Gelbe Karte sah und morgen zwangspausieren muss.
Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.
Henner Mallwitz
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