Landeshauptstadt: Revoluzzer hinterm Tresen
Lutz Boede eröffnete am Wochenende seine Eckkneipe und viele kamen
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Lutz Boede eröffnete am Wochenende seine Eckkneipe und viele kamen Babelsberg – Bis früh sechs Uhr wurde gestern gefeiert. Lutz Boede (40) weihte mit Freunden, Bekannten und Anwohnern seine Kneipe „Nowawes“ in der Großbeerenstraße 5/ Ecke Friesenstraße ein. Und das Gewimmel war groß. An die 100 Leute hatten sich eingefunden und wollten sehen, wie sich der Ex-Stadtverordnete, der Ex-Jurastudent und der – nein, nicht Ex – aufmüpfige Potsdamer hinter dem Tresen macht. Denn Lutz Boede brachte es immer wieder mal zu Schlagzeilen, ob er sich im Namen von Hausbesetzern mit der Polizei anlegte, gegen die Wehrpflicht zu Aktionen aufrief oder als Mitglied der Fraktion „Die Andere“ für Furore in der Stadtverordnetenversammlung sorgte. Seinetwegen unterbrach Vorsitzende Birgit Müller sogar einmal eine Sitzung. Dabei versuchte Boede eigentlich nur Front zu machen, wenn seiner Meinung nach Unrecht geschah oder in der Stadt Entscheidungen getroffen wurden, die er für sinnlos hielt wie den Aufbau der Garnisonkirche. Und nun ein juristisch bewanderter Gastwirt, der sein täglich ab 17 Uhr geöffnetes Lokal zusammen mit seinem Freund Marc Mende betreiben wird? Die Juristerei habe er aufgegeben und das Studium abgebrochen, meint Boede. Die Beschäftigung mit Paragrafen und der deutschen Gerichtsbarkeit schreckt ihn inzwischen eher ab. Stattdessen habe er sich entschlossen, etwas Kommunikatives, Kreatives zu machen. Erfahrungen habe er in der Teestube Madia gesammelt. Sein Angebot ist normal. Es gibt Böhmisches Bier vom Fass, eine lange Reihe Tees, Kaffee, Suppen, Snacks Demnächst soll es an den Wochenende auch Frühstück geben. Das politische Engagement will aber auch der Kneipier Boede nicht aufgeben und weiter gegen rechts und falsches Establishment wirken.fran
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