Landeshauptstadt: Rewe: DDR-Kaufhallen verschlissen
Schließung des minimal-Supermarktes am Schlaatzer Schilfhof bis „spätestens“ 2008
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Schließung des minimal-Supermarktes am Schlaatzer Schilfhof bis „spätestens“ 2008 Schlaatz - Die Rewe-Handelsgruppe wird die minimal-Kaufhalle am Schilfhof 22 im Stadtgebiet Am Schlaatz „bis spätestens 2008“ schließen. Auch die weiteren ehemaligen DDR-Kaufhallen in Potsdam, die Rewe Anfang der 90er Jahre übernommen hat, sind für eine „Standortverlagerung“ ins Auge gefasst, erklärte gestern Dieter Rauh, Gebietsleiter Expansion Rewe Nord-Ost, auf Anfrage. Rewe betreibe fünf Ex-DDR-Kaufhallen in Potsdam – zwei als minimal-Märkte und drei als Rewe-Supermärkte. Rauh zufolge sind die ehemaligen Kaufhallen „verschlissen“, sie entsprechen „nicht mehr dem neuesten Betreibermodell“. Für den Standort Schilfhof im Schlaatz wäre aus Rewe-Sicht nur ein Abriss und ein Neubau theoretisch denkbar. „Alles andere wäre Flickwerk“, so Rauh. In einer „Ertüchtigung des Marktes“, da er sich in einem „optisch schlechten Zustand befindet“, wie es der SPD-Stadtverordnete Mike Schubert in einem Fraktionsantrag fordert, sieht Rauh jedoch keine Option: „Das wird von uns nicht favorisiert“. Der Schilfhof habe nur eine Zufahrtsstraße, es gebe dort zu wenige Stellplätze. Vielmehr plane Rewe mit Hilfe eines Projektentwicklers einen Supermarkt- Neubau auf einer Fläche an der Nutheschnellstraßen-Abfahrt Horstweg, Richtung Babelsberg-Süd. Dem Vernehmen nach werde von der Stadt für die Fläche seit längerem ein Käufer gesucht, jedoch müsste für einen Rewe-Markt an dieser Stelle der örtliche Bebauungsplan geändert werden. Rauh zufolge mache die Stadt planungsrechtliche Gründe für ihre ablehnende Haltung bei den Verhandlungen geltend. Rauh lobt dagegen das Entgegenkommen der Stadt bei der Verlagerung eines Rewe-Marktes von der Newtonstraße an den Keplerplatz ins „Orion“. Dies sei zwar nur eine Verlagerung um 300 Meter, jedoch sei die Verkehrsanbindung dort besser. Denn Hintergrund für das Abstoßen der alten Kaufhallen bis 2008 – bis dahin laufen laut Rauh die Rewe-Mietverträge – ist nicht allein der marode Zustand der DDR-Verkaufseinrichtungen. Geändert habe sich Rauh zufolge auch das Käuferverhalten: „Die Kunden kaufen mobil“. Heute wollten die Käufer einmal pro Woche mit dem Auto vorfahren und den Kofferraum voll laden. Entsprechende Parkplatz- und Zufahrtskapazitäten seien deshalb seitens der Märkte bereitzustellen. Mitbewerber hätten bereits große Märkte an Ausfallstraßen gebaut. Rauh nannte als Beispiel die Zeppelinstraße, in der ein Lidl-Neubau bereits fertiggestellt und ein neuer Aldi-Markt (Tram-Haltestelle Im Bogen) im Bau sei. Der Stadtverordnete Mike Schubert verwies auf den Bauausschuss, der sich am kommenden Dienstag mit dem Kaufhallenproblem Schilfhof befassen werde. Seiner Ansicht nach „muss die Naheinkaufsmöglichkeit erhalten bleiben“. In einer Übergabe der Kaufhalle an einen privaten Pächter sieht er eine Rettungs-Möglichkeit, auch für Rauh (Rewe) wäre diese Lösung-Variante „nicht unbedingt“ ein Problem. Guido Berg
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