Landeshauptstadt: Rewe-Markt in Drewitz geschlossen
Unternehmenssprecherin: Alte DDR-Halle war unrentabel / Wohnhaus an gleicher Stelle geplant
Stand:
Drewitz - Das Sterben von Rewe-Märkten in alten DDR-Kaufhallen geht weiter. Nach den Filialen am Schlaatzer Schilfhof und der Standortdiskussion im Zentrum-Ost hat nun auch der Pächter der Rewe-Halle in der Drewitzer Slatan-Dudow-Straße das Handtuch geworfen. Der Markt schloss bereits Mitte November, einen Nachfolger gibt es nicht.
Die Entscheidung, den Rewe-Markt dichtzumachen, sei bereits vor einem halben Jahr gefallen, sagte Rewe-Sprecherin Stephanie Maier auf PNN-Anfrage. Er sei nicht mehr wirtschaftlich gewesen und es habe sich auch kein Kaufmann gefunden, der das Risiko auf sich nehmen wollte, erklärte Maier. Das Grundstück sei in Privatbesitz, Rewe nur Pächter gewesen. Gerüchten zufolge soll an dieser Stelle nun ein Wohnhaus gebaut werden – so sieht es auch der vor einigen Jahren erarbeitete Masterplan für die Stadtteile Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld vor.
Vor gut einem Jahr hatte der zuständige Rewe-Gebietsleiter Dieter Rauh den Rewe-Markt in Drewitz als das „größte Sorgenkind“ der Einzelhandelskette in Potsdam bezeichnet. Damals hatte er noch schwarze Zahlen geschrieben, allerdings wurde der Pachtvertrag nur noch jährlich verlängert. Nach dem Aus betreibt Rewe nur noch zwei Kaufhallen aus der DDR-Zeit – in der Roseggerstraße in Potsdam-West und im Meisenweg am Schlaatz. Beide sind allerdings saniert.
Im Gegensatz zu den anderen Märkten im Schilfhof und am Humboldtring hat die Schließung des Rewe-Marktes in Drewitz bislang keinen Sturm der Entrüstung entfacht. Am Schlaatz musste sich Rewe bekanntlich nach zähen Verhandlungen im Gegenzug für die Baugenehmigung für einen neuen Markt am Horstweg verpflichten, am Schilfhof einen kleinen Nahversorger zu betreiben. Die vom Projektentwickler Egenter & Czischka geplante Sanierung der Halle, die dann von der Pro Potsdam übernommen werden soll, kommt aber bislang wegen Streitigkeiten um Mieter und Flächen in dem Gebäude nicht voran. Im Zentrum-Ost war es gelungen, Rewe zu einem Neubau auf dem Marktplatz zu bewegen, für den die alte Halle abgerissen werden kann. Auch hier hatte es nach Bekanntwerden der Schließungspläne massive Proteste von Anwohnern gegeben. Die Gründe dafür, dass es in Drewitz anders lief, vermutet der SPD-Ortsverbandschef Harald Kümmel gegenüber PNN in der vergleichsweise guten Versorgungslage, weil Stern- und Havel-Nuthe-Center in der Nähe sind. Wichtig sei, dass vor allem Letzteres „stabil“ bleibe, sagte Kümmel. pee
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: