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Sport: „Reykjavik, wir kommen“

Im UEFA-Cup-Viertelfinale spielt Turbine Potsdam gegen Islands Meister

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Im UEFA-Cup-Viertelfinale spielt Turbine Potsdam gegen Islands Meister Der FFC Turbine Potsdam ist auch nach zwölf Europacup-Spielen ungeschlagen und spielt im Viertelfinale des diesjährigen UEFA Women’s Cup zunächst auswärts gegen Valur Reykjavik. Die Potsdamerinnen beendeten das 2. Qualifikationsturnier im südfranzösischen Montpellier am Sonnabend nach einem 0:0 gegen Gastgeber HSC als Sieger der Gruppe B1, die Isländerinnen wurden Zweiter der Gruppe B2 hinter Djurgarden/Älvsjö Stockholm. „Wir sind weiter im Rennen und haben hier den deutschen Fußball, unsere Stadt, unser Land, unsere Region und den Osten wieder hervorragend vertreten“, flocht Trainer Bernd Schröder seiner Mannschaft ein Kränzchen und rief strahlend in den blauen Himmel Südfrankreichs: „Reykjavik, wir kommen!“ Dass die Potsdamerinnen am Sonnabend gegen den mit vier Nationalspielerinnen angetretenen HSC zum zweiten Mal seit dem 1:1 vor Jahresfrist in Woronesh nicht gewannen, wurmte Schröder natürlich, zumal seine Mannschaft in Halbzeit eins mit kräftigem Rückenwind spielte. Bis auf Anja Mittags Riesenchance – sie schob das Leder freistehend aus zehn Metern links vorbei (41.) – sprang aber kaum etwas Notierenswertes heraus. Nach der Pause war Turbine trotz Gegenwind dem 1:0 näher als Montpellier. Doch Ariane Hingst jagte die Kugel aus 20 Metern über die Querlatte (50.), Aferdita Podvorica scheiterte an HSC-Torfrau Celine Deville (70.), ebenso wie Mittag (83.), die schließlich noch einmal knapp links verzog (90. + 2). Was vorn nicht gelang, klappte aber hinten umso besser: Potsdams Abwehr stand sicher und ließ außer zwei harmlosen Schüsschen von HSC-Stürmerin Elodie Ramos (76., 79.) nichts zu. „Wir hatten die besseren Chancen und hätten die Dinger einschießen müssen“, grummelte Schröder. „Unser Angriff war blass, unsere Defensive stark. Über unsere Abwehr haben wir das Spiel kontrolliert.“ „Bis auf das eine Gegentor im ersten Spiel haben wir hinten gut gearbeitet“, meinte auch Abwehrspielerin Peggy Kuznik, die am Sonnabend eine ordentliche Partie bot und sich auf Island freut: „Wir müssen jeden Gegner schlagen, auch Reykjavik.“ Nadine Angerer, die am Sonnabend zwischen den Pfosten mangels Beschäftigung im Wind „tüchtig fror“ und die Island durch Spiele mit der deutschen Nationalmannschaft kennt, warnte davor, die Nordländerinnen zu unterschätzen. „Natürlich sind sie der tendenziell leichtere Gegner, als es Bröndby gewesen wäre. Aber Valur hat in der Qualifikation nur knapp 1:2 bei Djurgarden verloren, und Islands Nationalmannschaft spielte kürzlich in der WM-Qualifikation 2:2 in Schweden. Wir müssen also aufpassen.“ Da das jedoch Zukunftsmusik ist, feierten die „Torbienen“ ihren Gruppensieg – durch den sie im Falle des steten Weiterkommens frühestens im Endspiel auf den FFC Frankfurt treffen würden – am Sonnabend erst einmal. Zunächst bei einem offiziellen Empfang für alle beteiligten Teams, nach Mitternacht dann allein ohne ihre Trainer in einer Disko unweit des Novotels. Am späten Sonntagnachmittag trat Turbine die Heimreise an, um nach Flug und langer Bustour in den frühen Montagmorgenstunden wieder an der Havel einzutreffen. Hier wartet nun „Terminstress“ auf Schröders Truppe, denn nicht nur das gestern ausgefallene Punktspiel gegen Rheine ist neu zu koordinieren, sondern auch das Pokalspiel am 16. Oktober in Essen; an jenem Wochenende ist Turbines Heimspiel gegen Reykjavik geplant. Turbine: Angerer; Carlson, Becher, Kuznik; Omilade, Hingst, Zietz, Cristiane; I. Kerschowski (54. Podvorica), Wimbersky, Mittag.

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