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Landeshauptstadt: Richtfest bei Gericht

Gesamtkomplex 2008 fertig / Feierliche Einweihung des Landesverfassungsgerichts

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Jägervorstadt – Mit dem heutigen Richtfest für den Neubau des Büro- und Gerichtsgebäudes ist eine wichtige Markierung für den Aufbau des neuen Justizzentrums in der Jägerallee gesetzt. Bereits am 22. Mai dieses Jahres übergab der Bauherr, der Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen, das Gebäude des Landesverfassungsgerichtes im ehemaligen Casino an seine Nutzer. Am kommenden Freitag findet eine Festveranstaltung anlässlich der Übernahme des neuen Dienstsitzes statt.

Nahezu fertig gestellt ist das Archiv, das in der ehemaligen Exerzierhalle am nördlichen Rand des Komplexes untergebracht wird. Es handelt sich um einen schön proportionierten und gegliederten klassizistischen Bau, in dem derzeit der Innenausbau stattfindet.

Durch eine kleine Pforte in der Mauer des Justiz-Karrees gelangt der Besucher vom Gelände der Stadtverwaltung aus zum Verfassungsgericht. Der Fachwerkbau mit seinen Walmdächern präsentiert sich im Inneren schlicht, fast streng: Beigefarbene Wände und schlanke Säulen, mit Fleece abgedeckte Rundbogenfenster, dunkler Dielenfußboden im Verhandlungssaal. Unter dem brandenburgischen Adlerwappen befinden sich die Richterplätze hinter einer schlichten Barriere, davor zwei Tische mit jeweils fünf Stahl-Stühlen mit schwarzen Polstern. Etwas wohnlicher der Foyerbereich: Blaue Polsterstühle mit Holzauflagen vor den historischen Butzen-Fenstern. Der Verhandlungssaal nimmt die Mitte des Gebäudes ein. Im südlichen Teil befinden sich Büroräume für die Verwaltung und im Nordteil der Eingang mit dem Foyer und Nebenräumen. Insgesamt hat das Verfassungsgerichtsgebäude eine Nutzfläche von 714 Quadratmetern.

Fertig gestellt ist ebenfalls eine kleine Seiten-Remise, die ehemalige Büchsenmacherei. Sie soll künftig die Rechtsantragsstelle des Landgerichts aufnehmen. Derzeit steht das Haus noch leer. Im Altbauteil der ehemaligen preußischen Unteroffiziersschule gehen die Ausbauarbeiten wie auch im Neubau noch bis Anfang 2008 weiter. Insgesamt seien für den Komplex Haushaltsmittel in Höhe von 41,77 Millionen Euro genehmigt, teilt der Landesbetrieb mit. Für rund 15 Millionen Euro sind die Leistungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt bereits erbracht und weitere Leistungen in Höhe von 34,5 Millionen Euro schon beauftragt. „Ein Großteil der Aufträge ging an über 60 im Land Brandenburg ansässige Unternehmen“, so die Mitteilung. Das Schweizer Architekturbüro Atelier 5 aus Bern ist mit der Planung des Gesamtkomplex es beauftragt.

Von der Jägerallee aus sichtbar ist der mit Bauplanen verhängte Kasernentrakt, von dem der stadtnahe U-förmige Teil in den Jahren 1826 bis 1828 von Karl Friedrich Schinkel erbaut wurde. In den Jahren 1865 bis 1867 wurde das in der Straßenflucht befindliche Gebäude erweitert und im Jahre 1910 mit einem Kopfgebäude abgeschlossen.

Im Innern des historischen Traktes befindet sich eine bauhistorisch wertvolle Treppe, ein repräsentativer Säulenraum sowie ein altes Entree. Diese Dinge wie auch die historische Raumaufteilung sollen nach der Sanierung wieder erlebbar sein. Der historische Eingang bleibt reiner Denkmalbereich, denn den Haupteingang gestalteten die Architekten an anderer Stelle neu. In dem historischen Gebäudebestand einschließlich der Ergänzungsbauten aus der Nach-Schinkel-Zeit entstehen Büros für die Staatanwaltschaft, für das Landgericht und das Amtsgericht Potsdam. Gesamtfläche: 6980 Quadratmeter.

Derzeit auf dem Hof am auffälligsten ist das Emporwachsen des Neubauriegels über einer Tiefgarage. Das ist der eigentliche Gerichtstrakt mit den Verhandlungssälen, über denen heute die Richtkrone aufgezogen wird.

Dort wo einst eine denkmalgeschützte Turnhalle mit einer imposanten Dachkonstruktion stand, ist der so genannte Pavillon rohbaufertig. Die demontierte Turnhalle wurde nach Neuruppin transportiert, wo sie für das dort entstehende Justizzentrum als Bibliothek wieder aufgebaut wird. Der „Pavillon“ mit einer Nutzfläche von 621 Quadratmetern dient später als Schulungszentrum .

Günter Schenke

Günter Schenke

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