
© Manfred Thomas
Von Peer Straube: Richtfest für das „Havelpalais“
Seniorenresidenz an der Havelbucht im Rohbau fertig / Alle Wohnungen bereits reserviert
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Brandenburger Vorstadt - Noch schwebt erst die Richtkrone über dem Rohbau, doch die 38 Wohnungen in der Seniorenresidenz „Havelpalais“ an der Neustädter Havelbucht sind bereits alle reserviert. Für alle Wohnungen seien Vorverträge abgeschlossen worden, sagte Adolf Theis, Geschäftsführer der Procurand, die das Haus betreiben wird.
Zweieinhalb Monate hatte der harte Winter den Baufortschritt verzögert, doch mittlerweile ist man wieder im Soll, sodass die Senioreneinrichtung wohl wie geplant im Frühjahr 2011 eröffnet werden kann. Neben den altersgerechten Wohnungen bietet die Einrichtung noch 110 Pflegeplätze, davon 18 in einem geschützten Bereich für schwer an Demenz Erkrankte. Darüber hinaus gibt es auch öffentliche Angebote, etwa einen Friseur, einen Kiosk, ein Kosmetikgeschäft, einen Blumenladen und ein Restaurant mit Terrasse und Blick auf die Havelbucht. Nicht zuletzt die älteren Bewohner der Wohnscheibe an der Havelbucht als unmittelbare Nachbarn können außerdem von einem fahrbaren Mittagstisch und einem ambulanten Pflegedienst profitieren.
12,4 Millionen Euro investiert die TLG Immobilien Berlin-Brandenburg in das Objekt. TLG-Niederlassungsleiter Jörn Lammersen erinnerte an die Jahre währenden Diskussionen um Architektur und Baurecht, „die uns teilweise heftig entgegenschlug“. Bekanntlich hatte es mehrfache Umplanungen gegeben, weil der Ursprungsentwurf vor allem im Bauausschuss als zu massig und zu hoch kritisiert worden war.
Gnade fand schließlich ein drei- bis fünfgeschossiger Neubau anstelle der ehemaligen Ufergaststätte, über dessen Rohbau gestern der Richtkranz hochgezogen wurde. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) lobte das Vorhaben als „gelungen“ und der besonderen Lage am Havelufer gerecht werdend. Zugleich warb er um Verständnis, dass es für den „besonders exponierten“ Standort eines „längeren Diskussionsprozesses“ bedurfte. Die TLG habe es vermocht, dem aufgrund der demografischen Entwicklung wachsenden Bedarf an altersgerechten Wohnungen in Potsdam Rechnung zu tragen und zugleich die älteren Menschen „nicht aus der Stadt zu verbannen“, sondern ihnen ermöglicht, „mittendrin“ zu bleiben, sagte Jakobs.
Rund 70 Procurand-Mitarbeiter sollen sich laut Theis künftig um das Wohl der Bewohner des „Havelpalais’“ kümmern. Perspektivisch sucht das Unternehmen, das unter anderem im ehemaligen Werner-Alfred-Bad eine Einrichtung betreibt, nach weiteren Standorten in Potsdam. Konkret habe man noch nichts im Blick, erst solle das „Havelpalais“ richtig laufen, erklärte Theis.
Mit dessen Baumasse haben die Nachbarn der Wohnscheibe, denen der Neubau teilweise den Blick auf die Havel verstellt, inzwischen offenbar ihren Frieden gemacht. „Unsere Mieter haben das akzeptiert“, sagte Wolfram Gay, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft PWG 1956, den PNN. Es habe lediglich „eine Handvoll“ Beschwerden gegeben. Doch hätten früher dort Bäume gestanden, „die genauso hoch waren“. An seiner höchsten Stelle misst das Havelpalais 15,5 Meter. Er freue sich, dass mit der leer stehenden Ufergaststätte ein Schandfleck aus der Stadt verschwunden sei, sagte Gay.
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