Landeshauptstadt: Richtfest für Klinik-Neubauten
Klinikum „Ernst von Bergmann“ feiert wichtige Etappe beim Bau von Operations- und Perinatalzentrum
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Innenstadt - Als wollte das Wetter es wieder gut machen: Bei bestem Sonnenschein feierte gestern das Klinikum „Ernst von Bergmann“ Richtfest für seine beiden Klinikneubauten, das neue Operationszentrum in der Charlottenstraße und das neue Perinatalzentrum (Intensivsäuglingsstation) auf dem Klinikumsgelände. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) als auch Klinikums-Geschäftsführer Wilhelm Kahle vergaßen bei ihren Festreden nicht, auf die Rückschläge während der Bauzeit hinzuweisen: Zuerst kämpften die Bauleute mit dem „extrem hohen Grundwasserspiegel“, so Kahle. Dann bewältigten Klinikpersonal, Feuerwehr und zahlreiche Helfer „zwei Totalevakuierungen“, so Jakobs. Am 29. Dezember 2004 und am 22. Oktober 2005 wurden während der Bauarbeiten jeweils eine Fliegerbombe aus dem II. Weltkrieg gefunden und mussten nach Evakuierung des Klinikums und von Teilen der Innenstadt vor Ort entschärft werden. Zuletzt verzögerte der zurückliegende harte und lange Winter die Bauarbeiten. „Das hat uns Wochen zurückgeworfen“, summierte Klinikumschef Kahle die Zeitkosten der überwundenen Hürden.
Doch nachdem 10 000 Kubikmeter Beton und 1650 Tonnen Stahl verbaut sind, schauen die Mitarbeiter des nach dem Carl Thiem Klinikum Cottbus zweitgrößten Krankenhauses des Landes zuversichtlich in die Zukunft. Die räumliche Situation werde sich nach Fertigstellung im gesamten Klinikum entspannen, die medizinischen Prozesse besser miteinander verzahnt, heißt es. Die Übergabe der neuen Gebäude erfolgt im Sommer 2007, so Bauleiter Jürgen Sorger. Dann beginne auch der Umzug. Die erste Einweihung werde im Sommer 2008 gefeiert. Da auch bisherige Stationen, insbesondere die alten Operationssäle, umgebaut werden, ist das Klinikum erst „2009 mit allem durch“, erklärt Kahle. Doch selbst dann muss nicht Schluss sein: Ulrich Hoffmann, Referatsleiter Krankenhäuser beim Landesgesundheitsministerium, stellte weitere Bauabschnitte in Aussicht. Bislang habe das Land das 1000-Bettenkrankenhaus seit 1990 mit 160 Millionen Euro unterstützt. Die beiden neuen Klinikgebäude fördert das Land mit 68 Millionen Euro – 90 Prozent davon stamme von den Krankenkassen, die in den neuen Bundesländern für Klinikbauten pro Patient und stationärem Krankenhaustag 5,62 Euro entrichteten.
Die beiden Neubauten im Detail: Im fünfgeschossigen Gebäude 2 auf dem Klinikumsgelände werden die Apotheke, das Aufnahmezentrum Pädiatrie, das Perinatalzentrum, eine Kinderstation, eine Wöchnerinnenstation, die Neugeborenen-Pflege, die Geburtshilfe (Kreißsaal mit Wassergeburt-Wanne), die Neonatologie (Frühgeborenenmedizin) sowie die Kinder-Intensivstation einziehen.
Im Gebäude 6, dass mit zwei Geschossen („Schublade“) dem Verlauf der Charlottenstraße folgt, wird die Rettungsstelle, die Operative wie die Konservative Intensivtherapie, die zentrale Endoskopie, die zentrale Operations-Abteilung mit vier OP-Bereichen und die Technik untergebracht. Auf dem Dach entsteht ein Hubschrauberlandeplatz (siehe Beitrag unten) mit direktem Fahrstuhlzugang zu den OP-Sälen.
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