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Die Anti-Streit-Broschüre ist gefüllt mit Comics und kindgerechten Texten. 

©  A. Klaer

Landeshauptstadt: Richtig streiten lernen

Broschüre gegen Gewalt an Schulen

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Zentrum-Ost - Mobbing, Ausgrenzung, verbale und körperliche Gewalt – Kinder können grausam sein. Müssen sie aber nicht. An allen Potsdamer Grundschulen sollen 5000 Broschüren verteilt werden, in denen den jungen Pennäler das „richtige Streiten“ erklärt werden soll. Denn: „Streiten ist durchaus wichtig, aber es darf nicht mit Gewalt überzeugt werden“, sagte Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) gestern bei der Vorstellung der Broschüre. Die neue Broschüre, erstellt vom Kinder- und Jugendbüro unter Mithilfe von Schülern, wurde von der Stadtverwaltung finanziell unterstützt.

In zwei Projekttagen Anfang dieses Jahres erarbeiteten Mitarbeiter des Potsdamer Kinder- und Jugendbüros mit Schülern der Grundschule am Humboldtring und der Zeppelin-Grundschule die Inhalte des Flyers. Dabei ging es nicht nur darum, vernünftige Verhaltensregeln beim Streiten aufzustellen. Auch den Streitursachen ging es auf den Grund. „Dabei bemerkten viele Schüler, dass manch ein Zwist schon im Vorfeld verhindert werden kann“, so Manuela Neels vom Kinder- und Jugendbüro.

Erfahrungen mit härteren Streitigkeiten haben fast alle Sechstklässler der Humboldtring-Schule gemacht – ob in der Schule oder außerhalb – das gaben sie gestern freimütig zu. Gewalt an Schulen ist zwar kein vordringliches Problem in Potsdam, betonte die Vorsitzende der Potsdamer Sicherheitskonferenz, Ursula Löbel. Doch seitdem die Stadt im Frühjahr 2008 einen Leitfaden bei Gewalt an Schulen für alle Bildungseinrichtungen der Stadt herausgegeben hat, meldeten sich bislang zehn Potsdamer Schulen, die nach externer Unterstützung bei Gewaltproblemen gebeten haben, so Löbel. „Wir haben dann Präventionsprojekte, unter anderem mit der Potsdamer Polizei vermittelt“, so die Leiterin der Potsdamer Sicherheitskonferenz.

„Mit der Broschüre erreichen wir hoffentlich die Kinder, bevor sie gewalttätig werden“, unterstreicht Beigeordnete Müller den präventiven Ansatz. „Und da die Inhalte von Kindern selbst mitgestaltet wurden, dürfte die Akzeptanz bei allen anderen Schülern stärker vorhanden sein, als bei jeder Erwachsenen-Broschüre“, glaubte die Beigeordnete. KG

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