ATLAS: Richtig werben
Wirklich rühmen kann sich Potsdam nicht: Zwar soll der Ausfall an Unterrichtsstunden in den Schulen geringer sein als im Durchschnitt des Landes. Aber an vielen Schulen in der Stadt herrscht oft akuter Notstand, mit denen die Schulleiter und Lehrer tagtäglich zu kämpfen haben.
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Wirklich rühmen kann sich Potsdam nicht: Zwar soll der Ausfall an Unterrichtsstunden in den Schulen geringer sein als im Durchschnitt des Landes. Aber an vielen Schulen in der Stadt herrscht oft akuter Notstand, mit denen die Schulleiter und Lehrer tagtäglich zu kämpfen haben. Am Bertha-von Suttner-Gymnasium etwa wurden in einem Halbjahr etwa knapp zehn Prozent der Unterrichtsstunden – das waren 600 (!) – vertreten. Es soll alles besser werden, verspricht der neue Bildungsminister Günther Baaske (SPD). Doch auch Fortschritte im nahezu Nachkomma-Bereich täuschen nicht darüber hinweg, dass das von Vorgängerin Martina Münch eingeführte Vertretungsbudget zwar eine erste Maßnahme ist, aber nicht ausreicht. Denn den Schulen selbst zu überlassen, Lehrer einzustellen, hilft auch nicht, wenn keine geeigneten Lehrkräfte am Markt sind. Baaske kündigt nun eine Werbekampagne im Frühjahr an. Bunte Plakate bundesweit gestreut bringen aber nicht den gewünschten Erfolg, solange für Seiteneinsteiger der Weg zum Lehrerberuf zu steinig ist und sie jahrelang nur als Honorarkräfte bezahlt werden. Wenn das Land schon wirbt, dann nur mit guten Bedingungen.
Grit Weirauch
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