
© Andreas Klaer
Von Henner Mallwitz: Richtiger Schub
Potsdams VfL-Handballer stecken in der Saisonvorbereitung – schwedischer Meister Göteborg zu Gast
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Rüdiger Bones nennt es ganz einfach den „richtigen Schub“. Den haben die Zweitliga-Handballer des 1. VfL Potsdam bereits in den vergangenen Tagen und Wochen zu spüren bekommen, doch die Fahnenstange ist im Hinblick auf die am 27. August beginnende Saison noch immer nicht erreicht. Im Gegenteil: Bis zum Auftakt-Heimspiel gegen die HSG Varel hat Bones als neuer Trainer der Potsdamer VfL-Mannen seinen Schützlingen noch ein volles Programm verordnet.
Im umfangreichen Testspielkarussell absolvierten die Männer am Donnerstagabend beim Drittligisten Oranienburger HC das nächste: Zweimal 30 Minuten folgte noch einmal ein 25-minütiges Drittel, nach dessen Abpfiff es 56:47 für die höherklassigen Gäste stand. „Klingt gut und war auch so erwartet“, sagt der Coach. „Allerdings habe ich in der Abwehrarbeit noch ganz schöne Probleme ausmachen können.“ Das, so Bones, sei aber sicherlich auch dem Umstand geschuldet gewesen, dass er seine Mannschaft am Mittwoch noch zu einem äußerst harten Training gebeten hatte. „Das steckte noch in den Knochen.“
Bis auf den am Kreuzband laborierenden Alexander Schmidt – er wird allem Anschein nach erst im Herbst wieder einsatzfähig sein – und den unter Rückenproblemen leidenden Lars Melzer, der am Wochenende aber wohl wieder fit ist, hatte Bones bislang alle Spieler an Deck.
Heute nun wartet die nächste große Herausforderung auf die Potsdamer: Beim traditionellen Vorbereitungsturnier der HG 85 Köthen treffen sie sowohl auf den Gastgeber als auch auf die Bundesligareserve des SC Magdeburg, den Zweitliga-Aufsteiger HC Aschersleben und den Dessau-Roßlauer HV 06. Letzterer konnte das Turnier in den vergangenen Jahren stets für sich entscheiden – nicht nur aus diesem Grund birgt das Ganze einen gewissen Reiz in sich.
„Für uns ist das eine große Herausforderung und eine geeignete Standortbestimmung vor dem Start in die neue Saison der zweiten Bundesliga“, sagt Jürgen Bones. Durch die offizielle Insolvenz des SV Concordia Delitzsch, der ebenfalls für das Turnier vorgesehen war, spielt nun Jeder gegen Jeden; der Wettbewerb erstreckt sich über zwei Tage.
Nach einem „normalen“ Trainingstag werden die VfL-Handballer am Dienstag zu kleinen Filmstars. Im Filmpark Babelsberg wird eine für die Sponsorensuche wichtige Videopräsentation gedreht, in die am Nachmittag auch Ausschnitte des nächsten Testspiels einfließen. Um 16 Uhr empfangen die VfLer erneut den EHV Aue: „Und darüber sind wir sehr froh“, bekräftigt Bones. „Aue ist bestens im Geschäft, wir waren dort schon im Trainingslager, und die Truppe setzt ihre Vorbereitung in Pilsen, Eisenach und Zinnowitz fort. Ein toller Gegner für uns.“
Gegen den wird sich das Potsdamer Team noch einmal abschließend testen können, bevor am Donnerstag dann das Highlight der Vorbereitung auf die Fans wartet. Mit Redbergslist IK aus Göteborg kommt um 19 Uhr der 20-fache schwedische Meister in die Sporthalle Heinrich- Mann-Allee. „Da ist unsere Mannschaft besonders motiviert“, verspricht Bones, der seinen Jungs bis Sonntag nächster Woche keinen trainingsfreien Tag gönnt. „Richtigen Schub“ eben.
Henner Mallwitz
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