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Sport: Riesenspaß bei Kaiserwetter

Über 5000 Gäste kamen zu den 9. Potsdamer Wasserspielen, deren Wette Udo Beyer nicht gewann

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Über 5000 Gäste kamen zu den 9. Potsdamer Wasserspielen, deren Wette Udo Beyer nicht gewann Von Michael meyer Größer können Gegensätze kaum sein: Als Udo Beyer, der Kugelstoß-Olympiasieger von 1976, am Sonnabend während der 9. Potsdamer Wasserspiele des Kanu-Clubs im OSC seine Pranke auf den aus Flugzeugaluminium und Fiberglas bestehenden „Aqua Skipper“ legte, ahnte jeder der über 5000 Gäste am Havelufer: Das wird schwierig Doch Potsdams Sportidol musste mit dem zierlich anmutenden Gerät nicht aufs Wasser – das erledigte Martin Schymura. Der Regensburger sprang für den leicht verletzten Potsdamer Schwimm-Ex-Weltmeister Jörg Hoffmann in die Bresche und trat gegen den dreifachen Kanu-Olympiasieger Torsten Gutsche an. Gutsche, der nach fünf Jahren erstmals wieder im Kajak saß, gewann ein 100-Meter-Wettrennen mit einer Bootslänge vorm „Aqua- Skipper“, aber die beiden Wettpaten Udo Beyer und Matthias Platzeck waren sich einig: Beide wollen mitwirken, wenn in der letzten Sommerferienwoche 2006 der KC mit über 100 Kindern, die wegen sozialer Schwierigkeiten nicht in Urlaub fahren können, zu einem schönen Nachmittag zum Strandbad Templin paddelt. Ministerpräsident Platzeck und Reisebüro-Inhaber Beyer waren nicht die einzige Prominenz der diesjährigen Wasserspiele hinterm art“otel. Längst hat sich die von den PNN präsentierte Traditionsveranstaltung des Kanu-Clubs zu einem gesellschaftlichen Ereignis der Landeshauptstadt gemausert. Entsprechend groß war bei Kaiserwetter der Andrang bekannter Gesichter am Bootssteg und später im VIP-Zelt, wo Platzeck das große Engagement von Org.-Chef Jürgen Eschert und seiner Frau Christiane würdigte und wo der KCP das „Grüne Band der Dresdner Band“ für seine Nachwuchsarbeit erhielt. Als zuvor Victor Stimming, der Präsident der Industrie- und Handelskammer Potsdam, das „Boot der Wirtschaft“ als Schlagmann über die Havel führte, hatte er Vertreter hochkarätiger Firmen hinter sich im Zwanziger-Canadier. „Die Wirtschaft“, meinte Stimming später augenzwinkernd, „steht in ernsten Situationen zusammen und versucht, sich zusammen voranzubringen.“ Zumindest sportlich klappte es – die Unternehmen gewannen knapp vor der SPD (mit Platzeck im Bug), der PDS (mit Schlagmann Rolf Kutzmutz) und der CDU. Großen Anklang finden die Rennen inzwischen auch international: Zwanzig Botschaften wollten diesmal mitmachen. Neun konnten nur, am Ende gewann das Diplomatische Corps vor der Türkei, Italien und den USA. „Kapitän“ des US-Bootes war Scott Williams, der begeistert strahlte. „Ein Riesenspaß“, erklärte der 35-Jährige. „Wir sind zufrieden, weil wir nicht Letzter wurden.“ Und mit einem Blick auf die Konkurrenz schmunzelte der Freizeitkicker: „Wir lagen vor Brasilien – die können dafür besser Fußball spielen.“ Apropos Fußball: Die Turbine-Kickerinnen mussten sich im Rennen der Sportvereine knapp dem UJKC Potsdam geschlagen geben, in dessen „Zwanziger“ durchtrainierte junge Männer ihre Muskeln spielen ließen. „Ist doch prima gelaufen“, meinte hinterher Judoka Mario Schendel, ehe Siegersekt spritzte. Doch auch Turbine-Macher Bernd Schröder lobte seine Mädels und versprach ihnen neue T-Shirts. Dritter wurden hier die HSC-Handballerinnen vor den Hockeymännern der Potsdamer Sport-Union, deren Altersspanne von 14 bis 43 Jahre reichte. In einem weiteren Vereinsrennen gewannen die „Erdgasflammen“ des „Verbundnetztes für den Sport“ mit den zweifachen Olympiasiegern Uwe-Jens Mey (Eisschnellauf) und Frank-Peter Roetsch (Biathlon) an Bord, bei den Frauen siegten die Kanu-Mütter um Petra Welke, bei den Betrieben die „Stadt-Indianer“, bei den Gastronomen die „Original Smoothers“ (Frauen) und „Juice Fruit“ (Männer). Übrigens: Ehe später in der Nacht noch tausende Gäste bis gegen drei Uhr am längsten Tresen Potsdams die „Kanufete“ ausklingen ließen, war auch Udo Beyer gepaddelt – gemeinsam beispielsweise mit seiner Schwester, der Ex-Diskuswerferin Gisela Beyer, und Ex-Speerwerfer Uwe Hohn („ewiger“ Weltrekordler mit 104,80 m) im Boot der „Physiotherapie Lamprecht“. Das schied zwar im Vorlauf der Betriebe u. a. gegen die PNN-Crew aus, doch „uns Udo“ nahm es gewohnt sportlich: „Entscheidend war die Teilnahme. Und unser Boot war einfach zu schwer “

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