Homepage: Rinder in China
Zucht hat offenbar an mehreren Orten ihren Ursprung
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Im Nordosten Chinas wurden bereits vor 10 000 Jahren Rinder gehalten. Das hat eine Gruppe von Evolutionsbiologen um den Potsdamer Professor Michael Hofreiter herausgefunden. Die Wissenschaftler schreiben somit einen Teil der bisher bekannten Geschichte der Rinderzucht neu. Gegenstand der Forschungen ist ein Rinderfund, der 2005 in der Nähe der Stadt Harbin im Nordosten Chinas gemacht wurde. Bei Untersuchungen am Unterkiefer des Tieres fand die internationale Forschergruppe Abnutzungen, die sich am schlüssigsten mit einer dauerhaften Haltung durch Menschen erklären ließen. Mithilfe der Radiocarbonmethode gelang es den Biologen, das Alter des Rindes auf 10 660 Jahre zu bestimmen.
Bislang bestand unter Wissenschaftlern Konsens darüber, dass der Ursprung der Rinderzucht im Nahen Osten zu verorten sei. Die Forschung war der Meinung, dies sei der erste und einzige Ort gewesen, an dem vor 10 000 Jahren Rinder in der Obhut von Menschen lebten. Erst die Haltung des Zebu-Rindes in Südindien rund 2000 Jahre später galt als nächste erwiesene Domestikation. Die neuen Erkenntnisse legen nun nahe, dass im Nahen Osten sowie im Nordosten Chinas gleichzeitig und unabhängig voneinander Rind domestiziert wurde. Die Forscher vermuten, dass auch noch an anderen Orten Versuche zur Rinderzucht unternommen wurden. Unterstützt wird die These dadurch, dass das nordostchinesische Tier keiner bekannten genetischen Linie moderner Rinder zuzuordnen ist. Cla
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