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Am Boden. 37 Potsdamer Kinder lernten beim Sportprojekt des RC Germania die Grundlagen des Ringens. Gestern traten die zwei Teams aus den Stadtteilen Schlaatz und Drewitz in der Priesterweg-Grundschule gegeneinander an.

© Andreas Klaer

Von Tina Lohmann: Ringen für Fairplay

Drittes integratives Sport- und Bildungsprojekt „fairringeRn“ begeistert 37 Potsdamer Kinder

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„Ich habe vier Kämpfe gewonnen“, sagt der siebenjährige Lukas Wege vom Team Drewitz. Freudestrahlend und stolz präsentiert er seine Medaille. Gemeinsam mit 37 weiteren Kindern kann der Grundschüler auf eine ereignisreiche Ferienwoche zurückblicken. Beim dritten Feriencamp „fairringeRn - Gemeinsam Brücken bauen“, das erneut vom Potsdamer Ringerverein RC Germania in der ersten Herbstferien-Woche veranstaltet wurde, konnten die Kinder in spielerischer Form die Grundlagen des Ringersports kennen lernen. Erstmals bestand das Feriencamp aus zwei Gruppen: Ein Team kam aus dem Stadtteil am Schlaatz, während parallel ein anderes Team der fünf- bis zwölfjährigen Jungen und Mädchen im Stadtteil Drewitz trainierte.

„Ich muss noch viel üben, aber es war super“, zeigte sich auch die siebenjährige Lara Fuhrmann gestern am Ende der Erlebniswoche begeistert. Neben der richtigen Technik und gezielten Wurfübungen waren im sportlichen Teil des Feriencamps auch Gleichgewichtsübungen und gegenseitiges Kräftemessen Programmbestandteil.

„Im Sport gelten für alle die gleichen Regeln und alle sind gleich“, betonte Martina Trauth-Koschnick, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Potsdam, die soziale Komponente der Aktion. Der Verein habe mit dem Projekt den respektvollen Umgang, die gegenseitige Unterstützung und den Gedanken von Fairplay zwischen den Kindern gefördert, stellte die Beauftragte bei ihrem Besuch der Aktion fest und ergänzte: „Mich freut vor allem, dass auch acht Mädchen – allesamt im Team Schlaatz – an der Aktion teilgenommen haben.“

Getreu dem mehrdeutigen Wortspiel und Motto der Aktionswoche stand aber nicht allein das Ringen im Mittelpunkt des Camps. Das Filmmuseum oder der Kletterpark wurden unter anderem an den Nachmittagen besucht: „Der Besuch der Ökolaube hat mir am meisten Spaß gemacht“, erzählt die 19-jährige Christine Menzel. Die Ringerin vom RC Germania Potsdam hat am Camp zum zweiten Mal als eine von zwölf Betreuern und Übungsleitern mitgewirkt. „Ich glaube, dass die Aktion gut für die Kinder ist, dann erleben sie, dass man nicht den ganzen Tag am Computer spielen muss“, erklärt die Sportlerin. Selbstvertrauen und einen Ausgleich zur Schule bringe der Sport mit sich, sagt die Leibniz-Gymnasiastin Menzel, die seit vier Jahren ringt.

Beim Abschlussturnier am Freitag standen sich dann beide Gruppen gegenüber. Aufgeteilt nach Gewichtsklassen, konnten die Kinder ihr Erlerntes präsentieren. Bevor die Kinder ihre bei der Kunstschule Potsdam selbst gestalteten Pokale zur Erinnerung in Empfang nehmen konnten, gab es von Projektleiter Ronald Huster noch Dankesworte. „Jetzt müsste er nur noch sagen, ,liebe Ringerinnen und Ringer’“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte angesichts der noch „männlich“ gehaltenen Ansprache – und schmunzelte.

Tina Lohmann

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