Landeshauptstadt: Ringen um Ermäßigung
Ergebnis Fahrtkosten-Workshop: Eltern entlasten
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Die Parkgebühren sollen zugunsten eines preiswerteren Busfahrscheins für Schüler angehoben werden. Diesen Vorschlag haben die Bündnisgrünen am Dienstag vorgelegt. Ziel sei, die Preise für Schülertickets zu reduzieren, ohne an einer anderen Stelle im Haushalt zu streichen, sagte der Stadtverordnete Andreas Menzel. Er und seine Fraktion fordern nun, dass die Stadtverwaltung einen Vorschlag erarbeitet, wie Familien mit einem Kind und mehreren Kindern im ersten Schritt um 25 Prozent entlastet werden können. Derzeit kostet ein Ticket in Potsdam 26,30 Euro pro Monat. Zum Vergleich: Schüler in Potsdam-Mittelmark fahren größtenteils kostenlos, in Berlin kostet ein Schülerticket für den Bereich AB 25 Euro.
In einem „Workshop zum Schülerverkehr“ hatte die Stadtverwaltung am Montag verschiedene Modelle präsentiert, wie Potsdamer Eltern entlastet werden könnten, und was dies die Stadt kostet. Modell eins ist danach eine 50-Prozent-Ermäßigung des Elternanteils für das zweite und ein beitragsfreies Ticket ab dem dritten Kind. Kostenpunkt: 522 000 Euro jährlich inklusive Verwaltungsaufwand. Profitieren würden nach derzeitigem Stand davon mehr als 3300 Potsdamer Familien. Modell zwei: Keine Kosten ab dem zweiten Kind – das kostet 883 000 Euro pro Jahr. Modell drei: Die Stadt übernimmt für jedes Kind entweder 40 oder 50 Prozent des Fahrpreises. Die Maximalkosten: 1,9 Millionen Euro pro Jahr. Ein günstigeres Ticket des Verkehrsbetriebs hält die Verwaltung indes für schwer realisierbar, da die Unternehmen innerhalb des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg der Änderung zustimmen müssten.
Seit mehr als acht Jahren ist der Schülerverkehr in der Landeshauptstadt kostenpflichtig, nachdem die Stadtverordneten damals aufgrund des großen jährlichen Haushaltsdefizites eine Beteiligung der Eltern beschlossen hatten. In diesem Jahr war im Rahmen des Bürgerhaushaltes ein kostenloses Schülerticket der größte Wunsch der Potsdamer. Als frühester Beginn einer Ermäßigung wurde im Workshop der Februar 2010 genannt. Realistischer sei der Schuljahresbeginn 2010/11, hieß es aus der Verwaltung. jab
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