Landeshauptstadt: Ringen ums Kupferdach

Innenstadt - Der Stadtschlossverein drängt weiter auf ein Kupferdach für das Landtagsschloss: Als Quelle für die Mehrkosten für Kupfer im Vergleich zum geplanten Zinkdach sieht Michael Schöne, Vorsitzender des Vereins, die 20-Millionen-Euro-Spende Hasso Plattners.

Da bereits in der ersten Ausschreibung die Wiederherstellung der Knobelsdorff-Fassade auf der Seite zum Alten Markt gefordert wurde, könnten dafür nun nicht die Plattner-Millionen verwendet werden, so Schöne. Die Kosten für die ohnehin vorgesehene historische Fassade zum Alten Markt müsste die Baufirma BAM tragen. Schöne: „Am Alten Markt hätte die BAM die historische Fassade ohnehin bauen müssen.“ Ergo sollte von den 20 Millionen Euro Plattners Geld übrig sein für das Kupferdach, findet Schöne.

Das Finanzministerium hatte 2010 in Beantwortung einer Kleinen Anfrage der CDU-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Saskia Ludwig, erklärt, die Plattner-Spende würde auch für die Fassadenteile zum Alten Markt verwendet. Jedoch informierte das Ministerium weiter, dass die Knobelsdorff-Fassade insgesamt 36 Millionen Euro koste. Konkret heißt es, „die Spende der Hasso-Plattner-Förderstiftung deckt 59,7 Prozent der für die größtmögliche Wiederannäherung des Landtagsneubaus an Gliederung und Erscheinung der historischen Fassade des Stadtschlosses vertraglich vereinbarten Baukosten“. Die Differenz von 14,5 Millionen Euro trage das Land. Schöne nannte die 36 Millionen Euro „eine hochgerechnete Variante der BAM“; von den Kosten für die Knobelsdorff-Fassade müssten die für eine normale Putz-Fassade abgezogen werden, die die BAM ohnehin hätte bauen müssen. Die Schlösserstiftung habe die reinen Mehrkosten für die Originalfassade mit etwas über 18 Millionen Euro berechnet, was Ausgangspunkt war für Plattners Spende. Dem Land zufolge werden der BAM nach Bauende 21,5 Millionen Euro für die Knobelsdorff-Fassade überwiesen, die Spende plus Zinsen. gb