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Homepage: Risse im Lack, die von selbst heilen

Workshop zu Mikrokapseln am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Golm

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Autos, Schiffe oder Flugzeuge verfügen über viele Bauteile, die mit Lack überzogen sind. Er schützt unter anderem das darunterliegende Metall vor Umwelteinflüssen. Doch schon ein winziger Haarriss in der Lackschicht kann bewirken, dass das Metall mit der Umgebung reagiert. Mikrokapseln sollen nun diese Reaktion verhindern. Dazu werden zwei Sorten von Mikrokapseln direkt in den Lack eingearbeitet. Jede Kapselsorte enthält eine andere Substanz: die eine ein Monomer, die andere einen Katalysator. Bildet sich im Lack ein Riss, so werden die Wände der Kapseln zerstört. Die beiden Substanzen treten aus und reagieren miteinander.

Selbstheilende Oberflächen sind ein Schwerpunkt des Workshops „Business Model Innovation – Neue Einsatzmöglichkeiten für Mikroverkapselung“, der am Donnerstag, 28. Oktober, am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm stattfindet. Für Unternehmen, die Mikroverkapselung bereits anwenden aber auch für die, die sie für sich entdecken möchten, bietet sich nach Auskunft des IAP hier die Gelegenheit, mehr über die Potenziale und neue Anwendungen zu erfahren.

Mikroverkapselung ist eine Technologie, die laut IAP bereits in unterschiedlichsten Bereichen wie Pharma, Medizin, Kosmetik oder der Lebensmitteltechnologie bis hin zur Bau-, Papier-, Elektronik-, Textil- und Chemieindustrie verwendet wird. Doch das Potenzial dieser an sich bereits Jahrzehnte alten Technologie sei noch längst nicht ausgeschöpft. „Technische Neuerungen machen es möglich, immer wieder neue Anwendungsfelder zu erschließen“, heißt es vom IAP.

Die Monomere sind das besondere an dem Verfahren. Es handelt sich dabei um kleine Moleküle, die sich in Gegenwart eines Katalysators zu molekularen Ketten oder Netzen – Polymeren – zusammenschließen können. Das gebildete Polymer wirkt als Klebstoff. Er verschließt den Riss, ähnlich wie bei einer heilenden Wunde.

Im Rahmen des Workshops laden die Fraunhofer-Institute für Angewandte Polymerforschung IAP (Potsdam) und für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO (Stuttgart) dazu ein, neue Entwicklungen im Bereich der Mikroverkapselung kennenzulernen. Auf dem Programm stehen unter anderem Mikrokapseln für medizinische Implantate, für Lebensmittel und Textilien bis hin zu Anwendungen für den Sonnenschutz in Gebäuden. PNN

Weitere Infos:

www.iap.fraunhofer.de

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