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Landeshauptstadt: Rocken im Auftrag Old Shatterhands

Lex Barker Experience spielen am Wochenende bei Rock in Caputh

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Der Namensgeber der Band war zwar ein berühmter Schauspieler – aber alles andere als ein guter Sänger. Lex Barker hat nach seiner Rolle als „Old Shatterhand“ auch eine Single mit zwei deutschen Schnulzen herausgebracht. An die Musik der Lex Barker Experience erinnert das nicht. Warum also diente der amerikanische Haudegen der Potsdamer Band als Namenspatron?

„Lex Barker war einfach der Held unserer Kindheit“, erklärt Christian Näthe, genannt Chrischi, Sänger und Gitarrist der sechsköpfigen Band. „Gerade heraus und mit Fanfaren nach vorn – so ist auch unsere Musik“. Und es gibt noch mehr Gemeinsamkeiten: Der amerikanische Schauspieler konnte eben nicht nur Englisch, sondern auch Französisch, Spanisch, Italienisch und Deutsch. Und so ist die Musik der Band auch, sie singen in vier verschiedenen Sprachen und haben ganz verschiedene Einflüsse in ihrem Stil.

In eine bestimmte Schublade lassen sich die fünf Männer und die Frau deshalb auch nicht stecken. „Manche nennen es Mestizo-Pop, andere Latin–Ska“ erklärt Chrischi. „Aber eigentlich sind diese Kategorien Quatsch“. Vor fast elf Jahren haben sie mit dieser wilden Mischung aus Reggae, Ska und Punk angefangen. Das Zusammenfinden der Band war nicht schwer: Chrischi und Christian Grasmé, beide Sänger der Band, lernten sich schon als Kinder im Judoverein kennen. „Wir sind auf jeden Fall eine Kumpelband“, erkärt Chrischi. „Und jeder, der dazu kam, war heiß auf eine ganz andere Musik – das macht unseren Stil aus“, berichtet er.

Die Mitglieder der Potsdamer Band sind inzwischen alle zwischen 29 und Ende 30 – und haben im echten Leben auch ganz seriöse Jobs wie Musiklehrer oder Student. Saxofonist Prof ist Chaosforscher in Berlin, Chrischi ist als Schauspieler tätig und hat auch im Kinofilm „Schule“ mitgespielt.

„Der Zug, dass wir von der Musik Leben können, ist wohl irgendwann abgefahren“, resümiert Chrischi. Doch der „Fugenkitt“, der die Band zusammenhält, sind die Songs, „die man zusammen schreibt und auf die man richtig abgehen kann“. Doch die Zeit und Muße, die es dafür braucht, hatte die Band in letzter Zeit immer weniger – und hat deshalb beschlossen, sich in diesem Jahr aufzulösen.

„Wir hatten es schon manchmal überlegt“, erklärt Chrischi, „aber diesmal ist es ernst“. Noch etwa fünf Konzerte wollen sie spielen, dann sei Schluss. Ein bisschen traurig seien sie schon, so Chrischi. Mit dem Ende in Sicht würden sie jetzt aber noch mal alle Energiereserven mobilisieren. Beim Rock in Caputh werden sie am kommenden Wochenende also nochmal alles geben – ganz im Stile Old Shatterhands. Frida Thurm Weiteres auf Seite 14

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