Landeshauptstadt: Rodung am Neuen Palais
15 Eiben aus den 1950er-Jahren mussten für Rekonstruktion nach historischem Vorbild weichen
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Sanssouci - Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten hat am Montag 15 Eiben am Neuen Palais roden lassen. Die Sträucher, die in den 1950er-Jahren an den Kolonnaden gepflanzt wurden, hätten dort ursprünglich nicht gestanden und müssten daher leider verschwinden, sagte eine Stiftungssprecherin. Die Außenanlagen der Kolonnaden würden derzeit nach historischem Vorbild wiederhergestellt – ohne Eiben. Deshalb sei dort die Hecke geschmälert und Wildwuchs beseitigt worden, so die Sprecherin. „Im Moment sieht es dort etwas kahl aus, aber das wird sich wieder ändern“, versprach sie.
Von den Potsdamer Grünen kam scharfe Kritik an dem Vorgehen der Schlösserstiftung. Diese betreibe zum wiederholten Mal schlechte Informationspolitik, sagte der Grünen-Kreischef Uwe Fröhlich. „Seit Jahren fordern wir Auf- und Erklärungen darüber, welche Abwägungen dazu führen, Rodungen von Bäumen beziehungsweise Versiegelung von Grünflächen vorzunehmen. Die Schlösserstiftung fordere ich umgehend dazu auf, hier transparent zu handeln und nicht willkürlich vollendete Tatsachen zu schaffen.“ Die Öffentlichkeit habe ein Recht, zu erfahren, warum solche Rodungen stattfinden.
Die Sprecherin der Stiftung sagte, die Aktion sei abgesprochen gewesen, zum Beispiel mit der Universität Potsdam, die die Kolonnaden nutzt. Sie verwies auf die Fällung der 70 Kugellinden im Park Sanssouci. Auch diese waren erst später gepflanzt worden – eigentlich standen dort Obstbäume. Weil auch der östliche Lustgarten wieder in seinen spätbarocken Zustand versetzt werden soll, werden wieder Birnen, Äpfel, Pflaumen und Aprikosen gepflanzt. wik
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