Landeshauptstadt: Romantik auf dem Rummel
Kirmes im Lustgarten will mit Festzelt und Lichtshow neues Publikum locken
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Fackeln und Kerzen im Lustgarten, dazu passende Musik, ein Feuerschlucker und eine Schlangentänzerin – das klingt romantisch. Und soll es nach Wunsch von Harald Wilbertz, Geschäftsführer des Brandenburgischen Schaustellerverbandes, auch sein, wenn am 2. Oktober im Rahmen der Herbstkirmes erstmals ein romantischer Abend ab 20 Uhr das Publikum locken soll. Doch nicht nur damit will sich das fahrende Volk mit seinem Rummel vom 29. September bis 8. Oktober im Lustgarten stärker auf den Geschmack der Potsdamer einstellen.
Neu ist auch der Aufbau eines Festzeltes durch Torsten Freiwald, der mit seinem Ausschankturm schon mehrere Potsdamer Feste besuchte. Im Zelt ist ein Treffen der Schaustellerverbände mit Landespolitikern geplant und es gibt einen Kaffeeklatsch plus Kuchen für Kirmesbesucher über 50 Jahre, dazu Oldie-Musik und deutschen Schlager und die ersten 50 Gäste bekommen eine Biografie von Frank Schöbel geschenkt. Beim Schlagerstar wurde angefragt, ob er selbst erscheint und das Buch signiert. Die Antwort steht noch aus. Zusammen mit dem Büro des Oberbürgermeisters, das eines von mehreren Exponaten zur Verfügung stellt, wird eine Versteigerung bei Ebay zugunsten eines Kinderheims initiiert und die Heimkinder werden – wie jedes Jahr – zu einem kostenlosen Kirmesbesuch eingeladen.
„Die Verbindung zu Oberbürgermeister Jann Jakobs ist gut“, so Wilbertz. „Wir bekommen bei ihm Rückendeckung, wenn Probleme gelöst werden müssen.“ Die Probleme mit dem Festplatz sind allerdings noch immer nicht völlig beseitigt. Denn für große Stromfresser bei Fahrgeschäften reicht die Versorgung nicht aus. Würden attraktive Anbieter kommen wollen, müsste ein weiterer Anschluss gelegt werden, der erhebliche Kosten verursacht, die weder Stadt noch Schausteller bezahlen wollen. Im vergangenen Jahr sei man anlässlich des Tages der deutschen Einheit auf den Bahnhofsvorplatz ausgewichen. Dort reiche die Stromversorgung auch für große Fahrgeschäfte aus. Für nächstes Jahr stünden zudem Mietverhandlungen mit dem Platzeigner, dem Entwicklungsträger Bornstedter Feld an. Um die eigene Verhandlungsposition zu stärken, will der Schaustellerverband eine Veranstaltungsgesellschaft gründen und deren Gemeinnützigkeit beantragen.
Doch jetzt kommt erst einmal die Rummelkarawane mit über 30 Anbietern angerollt und wird sich stärker zur Straßen öffnen. „Wir wollen diesmal keinen Zaun aufstellen, sondern ausgewählte Geschäfte so platzieren, dass der Blick auf die Kirmes erhalten bleibt“, meint Wilbertz. Mit der Baustelle am Mercure-Hotel habe man sich arrangiert und hofft, dass es auch beim Stadtschlossbau keine Probleme gibt. dif
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